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Ballast lauert überall.

Die Sehnsucht nach Minimalismus und weniger Ballast im Leben ist groß geworden. Jeder Mensch wünscht sich mehr Zeit zu haben, für sich selbst, für andere und die Dinge die ihm wichtig sind. Mehr Freude und Zufriedenheit in sich zu spüren. Unnützes loszulassen.
Die Realität sieht leider oft anders aus. Wir konsumieren unermüdlich weiter. Die Krönung ist aber, das wir nicht nur unseren eigenen Ballast mit uns herum schleppen, sondern unbewusst auch noch den von anderen…

Ballast lähmt und beeinträchtigt.

Vor geraumer Zeit kontaktierte mich eine liebenswerte Dame, wir nennen sie mal Heidi. Sie hatte eine gut laufende Apotheke, war beruflich sehr strukturiert und klar aufgestellt. Kam sie aber nach Hause empfing sie das grande Chaos. Das Aufräumprogramm lief seit Monaten nur noch auf Sparflamme. Gäste hatte sie, aus Scham wegen dem Durcheinander, schon lange keine mehr zu sich eingeladen. Sie fühlte sich einfach nur müde und erschöpft, wenn sie zu Hause war.
Sie wünschte sich ein schönes helles Zuhause mit klaren Linien, wo sie Kraft tanken, durchatmen und auch wieder Gäste empfangen konnte.

Viele Stapel bringen Unklarheiten.

Wir vereinbarten einen Coachingtermin in Heidi`s Zuhause.
Von außen betrachtet, wohnte sie in einem sehr ansprechenden und hellen Gebäude. Rund um das Haus lag ein schön angelegter Garten. Im Inneren des Hauses sah das Bild anders aus. Auf Tischen, Kommoden und in den Ecken lagen Stapel an Unterlagen, Zeitschriften, Büchern und anderem Nippes. Überall hatten sich diverse Dinge und Häufchen angesammelt. Von Klarheit und Leichtigkeit keine Spur.

Zusätzlichen Ballast durch eigene Unklarheit.

In einer Ecke im Flur stolperte ich fast über ein Sofa. Sehr präsent, aber wie bestellt und nicht abgeholt stand es da. Auf Nachfrage hin, wartete das gute Stück schon seit über 1 1/2 Jahren auf seinen Besitzer. Den Exmann von Heidi, der seit der Scheidung immer wieder den Termin der Abholung verschob.
Ich fragte Heidi, wie es ihr geht mit einem aufbewahrten Möbelstück, dass einen so präsenten Platz in Ihrem Zuhause einnahm?

Du entscheidest welcher Ballast bei Dir Einzug hält.

Wenn jemand anderer sein Zeug bei dir unterstellt, bist du selbst verantwortlich, ob du seinen Ballast zu deinem machst.

Seit 1 1/2 Jahren stand diese scheußliche Teil Heidi nun schon im Weg. Die alten Verhaltensmuster aus der gemeinsamen Ehe waren immer noch aktiv. Diese antrainierten alten Muster ließen Heidi verständnisvoll darüber hinwegsehen, dass ihr Ex ständig die Abholung verschob. Ihr keine Wertschätzung entgegenbrachte oder ihr respektvolle auf Augenhöhe gegenübertrat. Erst durch unsere gemeinsame Zusammenarbeit, wurde Heidi bewusst, welchen Anteil sie an dieser Situation hat. Ihre eigene Unklarheit bescherte ihr zusätzlichen Ballast.
Sie setzte ihrem Ex nun einen neuen fixen Termin mit Konsequenzen bei Nichteinhalten.
Das Sofa stand keine Woche mehr im Weg.
Geht doch ;-)

Die lieben Geschenke und ihre Glaubenssätze.

Dann gab es da noch andere diverse Stück die mir sofort ins Auge sprangen. Heidi erklärte mir zähneknirschend, dass seien alles Geschenke von lieben Menschen. Sie mag diese Dinge zwar nicht sonderlich, aber man könne sie doch schlecht entsorgen. Das gehörte sich doch nicht. Sagt wer? Die lieben Glaubenssätze aus unseren Prägungen, was die uns selbst als Erwachsene noch alles so glauben lassen. ;-)

Es ist wunderbar anzuerkennen und wertzuschätzen, wenn uns jemand eine Freude bereitet. Danke zu sagen. Sich freuen zu können.

Wunderbar, wenn der Schenkende noch genau deinen Geschmack trifft. Yeepieh, dann freu dich darüber. Aber oft ist es auch anders. Du bekommst Geschenke, die irgendwie halt immer knapp an deinem Geschmack vorbei sind.

Grundsätzlich hat ein Geschenk nur eine Bedeutung:
Jemand möchte dir etwas Gutes tun.

Ein Geschenk ist eine Geste.

Wenn dir also ein Geschenk keine Freude bereitet, du jedesmal denkst, oh mein Gott was soll ich nur damit anfangen. Du es ständig von A nach B räumst oder erstmal in irgendwelchen Schränken versteckst, dann lass es wieder los!
Vielleicht freut sich jemand anders darüber oder kann genau dieses Teil gebrauchen.
„Verschenke es, tausche es, verkaufe es oder werfe es weg.“
Egal für welche Variante du dich entscheidest, wenn es kein gutes Gefühl in dir auslöst, geb diesem Teil keinen Platz in deinem Zuhause. Sonst besteht dein Zuhause bald voll mit Gerümpel und unnötigem Ballast, der dich letztendlich nur Zeit, Kraft und Energie kostet.

Das Geschenk wieder loszulassen, hat nichts mit deiner Wertschätzung gegenüber des Schenkenden zu tun!

Vorbeugen ist besser als ausmisten.

2 wichtige Tipps um unliebsamen Ballast in deinem Zuhause zu verhindern:

Tipp 1 um unliebsamen Ballast in deinem Zuhause zu verhindern
Geschenke

Falls du immer wieder mit Geschenken zu kämpfen hast, die du nicht sonderlich magst, kannst du vorbeugen:

Mach vorab eine klare Ansage. Teile dem Schenkenden frühzeitig mit, mit was man dir eine Riesenfreude bereiten könnte! Vielleicht ist es eine Beteiligung an einem großen Wunsch, der schon lange in dir schlummert. Schreib dir Listen worüber du dich freust und dein Herz aufgeht. Vielleicht liebst du Blumen, würdest gern mal wieder ins Theater oder Kino gehen, ein Kreativ-Workshop besuchen, bei deinem Lieblingsitaliener essen gehen,…

In der Regel sind doch alle Schenkenden froh, wenn Sie den richtigen Impuls bekommen und mit ihrem Geschenk dem anderen auch noch Freude bereiten. :-)

Auch du kannst dir zukünftig angewöhnen den Beschenkenden zu fragen, womit man ihr/ ihm eine Freude macht, statt einfach etwas zu kaufen!
Zu denken, zu wissen, was dem anderen eine Freude bereitet oder gut tut, ist lediglich ein Gedanke.
Du kannst es ahnen, aber nicht wirklich wissen! Oder kannst du in die Zukunft schauen?

Mein persönlicher Favorit des Schenkens ist übrigens Zeit mit jemand anderem zu verbringen, statt Zeugs zu verschenken ;-).

Tipp 2 um unliebsamen Ballast in deinem Zuhause zu verhindern

Dinge aufbewahren von anderen.

Erbete dir Bedenkzeit wenn dich jemand darum bittet, etwas für ihn aufzubewahren. Prüfe ob du überhaupt genug freie Fläche hast, ohne das es dir im Weg rumsteht.
Möchtest du dem anderen wirklich gerne diesen Wunsch erfüllen?
Oder ist es nur ein altes antrainiertes Verhaltensmuster, dass dich dazu bringt ja zu sagen?
Wie lange bist du bereit das Teil einzulagern?

Mach unbedingt einen fixen Termin aus, mit Konsequenzen.

Aus eigener Erfahrung heraus, empfehle ich schriftlich (erst recht bei Familie, Freunden und Bekannten ;-). Das Eigentum von anderen darf ohne dessen Zustimmung nicht einfach mal so entsorgt werden.

Ist die erste Hürde geschafft, kommt die Bewegung.

Bei Heidi gibt es zwar noch ein bisschen was zu tun, um ihr Heim so zu gestalten, dass sie sich darin so richtig wohl fühlt. Aber die erste Hürde ist geschafft. Sie hat sich Unterstützung ins Boot geholt und ist ins Tun gekommen. Sie hat alte Glaubenssätze auflösen können und kann ihrem Ex kann jetzt auf gleicher Ebene begegnen.
Es ist Bewegung in Heidis Privatbereich gekommen. Sie fühlt sich kraftvoller und energiegeladener. Freut sich auch jetzt schon wieder auf Ihr Zuhause und darauf ihren restlichen unnützen Ballast loszulassen, um neue Klarheit und Leichtigkeit in ihr Leben zu bringen. Einen fixen Termin für eine Essenseinladung mit ihren Freunden hat sie auch schon festgelegt. :-)

Wie geht es dir in deinem Zuhause? Bist du bereits von Dingen umgeben, die dich glücklich machen? Freust du dich nach Hause zu kommen? Oder blicken dich auch viele Dinge an, die kein gutes Gefühl bei dir auslösen? Denkst du dir ein bisschen mehr loszulassen wäre toll? Mehr Leichtigkeit und Klarheit wären wunderbar? Aber wo bitte schön sollst du nur anfangen?
Hol dir die passende Unterstützung ins Boot. Ich hole dich genau da ab, wo du gerade stehst und unterstütze dich sowohl inneren als auch äußeren Ballast abzuwerfen. Werde zum Regisseur deines eigenen Lebens, selbstbestimmtes und erfüllt in Balance.

Herzlichst, Alexandra

Foto: gaelle-marcel-unsplash