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Kennst du das? Sonntag morgen, herrlich, Wochenende, endlich mal Ausschlafen, im Bademantel frühstücken, ein bißchen rumtrödeln, seinen Gedanken einfach mal nachhängen, vielleicht ein gutes Buch lesen, einfach mal nichts tun, aus dem Fenster die Wolken am Himmel beobachten, hmmmm, herrlich denkst du….einfach mal Zeit nur für dich.

Wenn da nicht die Anderen wären. ;-)

Eine volle gefüllte Woche liegt hinter dir. Enge Termine, endlose To-do-Listen und dass bißchen Haushaltsprogramm inclusive Versorgung von Kind und Kegel hast du selbstverständlich nebenbei gewuppt.

Von den restlichen vielen kleinen Nebenbei-Terminen die unendlich viel Zeit und zusätzlichen Aufwand bedeuten gar nicht zu reden. Das waren dann mal letzte Woche bei mir nur ein bißchen Elternabend, 2 x tägliches Katzenfüttern bei der Nachbarin, diverse Taxifahrten von Junior Hering, 1 x Geschäftstreffen und dann noch die Organisation der plötzlich kaputt gegangenen Heizung der Nachbarin, warscheinlich habe ich sogar das ein oder andere Nebenbei unterschlagen…

Plötzlich heimlich still und leise kommen die vielen kleinen Nebenbei`s.

Aber so ist es ja irgendwie immer…
Plötzlich heimlich still und leise kommen sie, die vielen kleinen Nebenbei´s.
Da kann der gut geplante Tagesablauf schon mal ganz anders ablaufen, wenn das Leben dazwischen kommt.

In solchen Momenten sich noch freie Zeit für sich selbst zu schaufeln ist gar nicht so einfach. Vor allem an den Wochenenden, wenn der klischeehafte Familien Sonntag ansteht.

Der klischeehafte Familientag auf biegen und brechen.

Schon beim Frühstückstisch kommen die ersten Vorschläge und Diskussionen auf.
Was tun an diesem schönen arbeitsfreien Sonntag? An diesem berühmt berüchtigten Familientag? Ausflüge, Schaufensterbummel, oder irgendwelche Massenveranstaltung?

Innerlich bist du schon total angenervt, du hast heute weder Lust auf einen Ausflug oder eine Veranstaltung mit vielen Menschen, noch willst du dir die Nase an irgendwelchen Schaufenstern plattdrücken, oder in irgendwelchen überfüllten Café`s auf einen freien Platz warten.

Die vollgepackte Woche ist um, du hattest wenig bis gar keine Zeit für dich selbst und nun naht schon wieder das nächste Programm, an dem du definitiv wieder nicht im Vordergrund stehst!

Manchmal wird es Zeit zum handeln, bevor das Fass überläuft.

Ganz ehrlich, wie oft hattest du dir schon vorgenommen, den herkömmlichen nervigen Familiensonntag zu bestreiken und dir deine persönliche Auszeit zu nehmen?!
Wie oft hattest du die Idee, dir etwas zu gönnen, aber es haperte schließlich an der Umsetzung, weil doch wieder scheinbar andere wichtige Dinge sich in den Vordergrund drängten?!

Um Dinge ins Rollen zu bringen brauchen wir einen Plan.

Damit sich etwas ändert in unserem Leben, brauchen wir erstmal eine Motivation, ein Plan, eine Hilfestellung um auch dranzubleiben.
Es nützt dir nichts, dass du gedanklich weißt, das du dringend deinen Akku auffüllen musst und eine persönliche Auszeit brauchst.
Du brauchst jetzt einen konkreten Plan um das Vorhaben auch durchzuziehen und dabei helfe ich dir jetzt!

Hier habe ich dir meine persönlichen Tipps für eine nachhaltige Auszeit zu einem entspannteren und schöneren Sonntag zusammen gestellt:

1. Schritt: Nachhaltige Veränderung beginnt mit kleinen Schritten

Immer wenn wir etwas Neues in unserem Leben beginnen oder etwas nachhaltig verändern wollen, ist es gut in kleinen Schritten vorzugehen.

Kleine Schritte, große Wirkung.

Lege nicht sofort den Schalter um und ziehe dich den kompletten Sonntag raus, sondern beginne Schritt für Schritt vorzugehen.

Also lieber in kleinen Dosen anfangen sein Leben nachhaltig zu verändern, als mit einem Schlag alles komplett umzustellen und hinterher den berühmten Jojo-Effekt zu erleben und wieder bei Null anzufangen.

Dann überlässt du nämlich wieder anderen Dingen den Vorzug. Nimmst dich selbst nicht mehr so wichtig und schon bist du wieder im berühmten Hamsterrad, an dem du wieder die Animation der kompletten Familie übernimmst.
Willst du das wirklich?!

Gönn dir häppchenweise Auszeiten.

Fang an dir in der Anfangsphase nur stundenweise oder häppchenweise deine neue Auszeit zu gönnen! Nimm dir nicht zu viel auf einmal vor.
Nimm dir für die erste Woche bzw. den ersten Sonntag nur 2 Stunden vor.
Was ist deine Lieblingszeit?
Eine günstige Zeit ist meiner Erfahrung nach von 10:00 – 12:00 Uhr. Du kannst noch gemeinsam mit der Familie frühstücken und dann nimmst du dich für die nächsten 2 Stunden raus.

In der nächsten Woche, machst du das Gleiche noch mal für 2 Stunden.
Wenn das gut klappt, kannst du in der 3. Woche die Dosis auf 3 Stunden Auszeit erhöhen.
In der 4. Woche steigerst du dich auf 4 Stunden Auszeit.
Schon nach 2 Monaten durchhalten, kannst du dir dann, wenn du möchtest einen ganzen Tag Auszeit gönnen.

Wow, ein ganzer Tag nur für dich;-)
Na, wenn das keine tollen Neuigkeiten sind?!

Alles braucht seine Zeit.

Falls dir das alles zu schnell geht, oder deine Umgebung bei dem Tempo nicht mitkommt, bleibst du die ersten vier Wochen bei den 2 Stunden, und erhöhst dann in deinem eigenen Tempo deine persönlichen Auszeiten.
Aber ich bin mir sicher, wenn du erstmal von dem Honig genascht hast, wieder „selbständig“ du zu sein – nur du allein – und diese Selbstwirksamkeit erfahren durftest, wirst du die Dosis deiner Auszeiten schnell steigern.

2. Schritt: Gute Planung ist alles!

Da du ja sonst auch deinen Alltag, Familie, Job, Haushalt, Termine, etc. gut planen musst, damit alles wie am Schnürchen läuft schlag ich vor, dass du dir diesen Termin außer Haus planst.

Wie oft habe ich es erlebt, dass ich meiner Familie zwar gesagt habe, ich bin jetzt mal für die nächsten zwei Stunden nicht zu sprechen und verzog mich in mein Arbeitszimmer um eine Meditation zu machen oder zu lesen. Die Tür zum Arbeitszimmer hatte ich wohlweislich sogar noch mit einem Hinweisschild „Bitte nicht stören“ sichtbar versehen aber das hält hier in der Regel niemanden ab. ;-)

oder

Ich war zwar alleine zu Hause, und hätte die Zeit „Nur für mich“ nutzen können, aber da war ja noch der Geschirrspüler der unbedingt noch schnell ausgeräumt werden muss, und die Waschmaschine schnell noch beladen und vielleicht noch der Trockner.  Und noch eben mal schnell zwischendurch das bißchen Wäsche zusammengelegt, geht ja auch ganz schnell, ach ja und mal kurz staubsaugen….und überhaupt…..und sowieso….

und schwuppdiwupp schon wieder drin im Hamsterrad;-)

und schon waren meine persönlichen 2 Stunden nur mit mir rum!
Einfach weg!
Draufgegangen für alles mögliche, was man zwischendurch noch so erledigen müsste, könnte, sollte, aber eben nicht, um wertvolle Zeit nur mit sich selbst zu verbringen.

Und führe dich nicht in Versuchung, sondern setze dir Prioritäten.

Um also erst gar nicht in Versuchung zu kommen, allem anderen den Vorzug zu geben, musst du für dich Prioritäten setzen und raus aus deiner persönlichen Umgebung.
Warum kann man wohl in einem Urlaub, fern ab von zu Hause, so gut entspannen?
Genau, weil man gar nicht erst in die Versuchung kommt, mal schnell hier noch und da noch ein bisschen zu müssen und zu tun.

Raus aus Deiner gewohnten Umgebung.

Deiner Familie und deiner gewohnten Umgebung stehst du also jetzt für die nächsten zwei Stunden nicht zur Verfügung!

Wie auch immer du deine zwei Stunden „Ich tue mir etwas Gutes Zeit“ für dich nutzen möchtest, ein Buch kannst du z.B. überall hin mitnehmen, das lässt sich sowohl auf einer Bank, im Café oder auch notfalls im Auto lesen…

Deiner Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.

Ich bin am Anfang oft auf meinen Lieblingshausberg den Hoherodskopf gefahren. Allein die zwanzig Minuten Fahrt dorthin war schon Entspannung pur, meine Lieblingsmusik mit im Gepäck und ab ging die Post.
Oben angekommen konnte ich meistens einen sagenhaften Weitblick bis nach Frankfurt genießen, aufatmen, wunderbare blühende Wiesen und Felder erblicken, beim spazieren gehen neue Gerüche wahrnehmen, Kraft und Energie tanken, oder meinen Blick in die Ferne schweifen lassen und meinen Akku wieder auffüllen.
Zu Hause angekommen hatte ich oft das Gefühl, ich hätte mir einen ganzen Tag Auszeit genommen.
Vielleicht ist die Natur ja auch für dich ein Energieauffüller?

und nun zum wichtigsten Teil

3. Schritt: Dranbleiben in der Anfangsphase

Das könnte in meinen Augen zu einem echten Hindernis werden und daher heißt es darauf gut vorbereitet sein!

Wie oft haben wir Termine, die aufgrund irgendwelcher Umstände verschoben werden müssen. Schulfrei wegen Lehrerfortbildung, Brückentage, oder ähnliches….
Ich wette, daß du auf solche Situation gut vorbereitet bist und dafür schon einen Plan B in der Tasche hast, denn für wichtige Dinge haben wir bekanntlich immer einen Plan im Hinterkopf. ;-)

Jetzt geht es aber darum, dich an erste Stelle zu setzen und dich wichtig zu nehmen.

Zieh deine „Ich tue mir etwas Gutes“ Zeit auf jeden Fall durch.

Dein Plan B wäre also in deinem Fall, wenn du deinen persönlichen Auszeit-Termin mit dir wegen einer anstehenden Feier, Krankheit oder ähnlichem verschieben musst, übertrag ihn unbedingt in die nächste Woche deines Kalenders.
Entweder hängst du die Zeit an deinen nächsten Termin „Ich tue mir etwas Gutes“ in der kommenden Woche hinten dran oder du nimmst dir stattdessen noch einen Abend zusätzlich frei mit deinem persönlichen Zeitfenster.

Egal wie, bleib auf jeden Fall dran und hole den Termin in der kommenden Woche nach!

Fängst du erst einmal an nachlässig zu sein, wirst du das des öfteren tun. (Ich spreche da aus eigener Erfahrung.)
Das ist vergleichbar wie mit einem neuen Hobby z. B. entscheidest du dich in ein Fitnessstudio zu gehen und Sport zu treiben. Wenn du in der Anfangsphase immer mal wieder aussetzt wegen irgendwelcher Überschneidung von Terminen oder anderen Hindernissen, schleicht sich wieder dein innerer Schweinehund ein, so nach dem Motto „Ach komm schon, ist doch nicht so wichtig Sport zu treiben!“
Machst du jedoch regelmäßig Sport, spornt dich dein innerer Antreiber an
„Hey, komm, es ist wieder an der Zeit, Sport zu treiben.“ und das Beste daran, du freust dich schon darauf und es tut dir richtig gut.

Bleib in der Anfangsphase unbedingt am Ball.

Du wirst feststellen, wie viele positiven Energien bei dir freigesetzt werden, weil du nun endlich etwas für dich tust und nicht nur immer alle anderen wichtiger sind als du selbst.
Du wirkst merken, dass du dich insgesamt mehr im Gleichgewicht befindest.
Und letzten Endes ist die ganze Familie viel entspannter, denn die Zeit der langweiligen, nervigen und nörgeligen Sonntage ist endlich Geschichte.
Und deinem Partner wird die Zeit des kreativen Machers, bzw. die wertvolle Papa-Kind-Zeit auch Spass bringen. Da du ihn ja sanft drauf vorbereitest, mit der 2 Stunden Anfangsauszeit, hat auch er genügend Zeit sich umzugewöhnen. ;-)

Das Wichtigste zusammengefasst:
> Kleine Schritte gehen
> Termine außer Haus planen
> Dranbleiben

So schaffst du es endlich wieder selbständige Zeit nur mit dir zu verbringen.
Herrlich, kann ich dir aus Erfahrung sagen. Genieße diese Zeit. Sie ist so kostbar.

Ach ja und lass dich nicht beirren, oder dir von anderen sagen, du wärst egoistisch und denkst ja nur an dich.
Viel eher ist es so, dass du jetzt endlich mal wieder an dich denkst und nicht immer nur an die anderen!

Also viel Spaß beim ausprobieren! Ich freue mich, wenn du mir von deinen Erfahrungen berichtest.
Was hat gut geklappt? Wo war es etwas holpriger? Ist die Natur auch dein Energieauffüller, oder was hast du für dich gefunden?

Ich wünsche dir eine entspannte Auszeit, vielleicht ja schon am nächsten Sonntag. :)

Alexandra

„Wer seine innere Mitte gefunden hat,
kann im Außen gelassen für sich selbst einstehen.“

 

Beitragsbild: ben-white-unsplash