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Entspannt hören:)



Manchmal tappe auch ich in die Falle….

„Na, wie läuft’s so bei Euch in der Schule?“ fragte mich neulich meine Freundin ganz beiläufig am Telefon.
„Ganz okay“, antworte ich nur knapp, frage aber höflicherweise oder wohl eher blöderweise zurück „und wie läuft es bei Euch ?“
und so nahm das Drama seinen Lauf…..

Stolz und glücklich fing sie an, mir in den höchsten Tönen vorzuschwärmen! Alles lief super in der Schule! In fast allen Hauptfächern hatte ihr Sohn gute Noten.
Von den vielen Sternchen wegen super Unterrichtsbeteiligungen und Fleißarbeiten gar nicht erst zu reden.
Auch die ganzen außerschulischen Aktionen, vom Fussballtraining bis hin zum Gitarrenunterricht, es lief ebenfalls alles bestens…
Ein Wunderkind erschien mir soeben bildlich vor meinem inneren Auge, mit passender Wunderwoman dazu;-)

In der Regel habe ich sofort ein paar gute Strategien in petto, wenn es um das Thema „Vergleiche“ und „Konkurrenz“ geht, aber manchmal tappe auch ich in die berühmte berüchtigte „Vergleichsfalle“ und denk mir dann nur noch:
„Bei anderen läuft ja alles viel besser“!

Die berühmte Vergleichsfalle bringt uns aus der inneren Mitte.

Die ganze letzte Zeit war ich, was die schulischen Angelegenheiten meines Kindes betrafen, eher entspannt und in meiner Balance.
Und meine Werte und Überzeugungen, frei und unabhängig nach dem Motto:

„Jeder Mensch ist anders“

„Jeder Mensch ist einzigartig“
„Jeder ist vollkommen ok, so wie er ist“
„Jeder hat andere Fähigkeiten.“
„ICH bin ICH und DU bist DU“.

bestärkten mich darin.

Aber neulich war eben alles anders….

Vergleiche bringen Frust und Stress.

Statt die Lobeshymnen meiner Freundin einfach mal unkommentiert stehen zu lassen, mich mit ihr zu freuen oder zu sehen dass unser „Anders“ sein auch vollkommen ok ist, fing meine innere Egokröte auf einmal kräftig an zu quaken.

Fragen tauchten plötzlich in meinem Innersten auf:

  • Warum war ihr Kind denn eigentlich besser in der Schule als meins?
  • Warum war unsere Fussballkarriere eigentlich schon wieder um, kaum das sie begonnen hatte?
  • Warum lief bei ihnen alles so super?
  • Hatte ich als Mutter vielleicht versagt?
  • Hatte ich mich zuviel um mein Business gekümmert?
  • Hätte ich mein Kind mehr fördern müssen?
  • War ich vielleicht eine Rabenmutter, weil mein Kind nicht mein einzigster Lebensmittelpunkt in meinem Leben war, sondern ich auch meinen Beruf liebte?
  • Hatte ich mir vielleicht doch etwas zu viel zugemutet, Mutter sein und gleichzeitig erfolgreich ein Business zu führen?

Von eben jetzt auf gleich bekam ich schlechte Laune….

Mittendrin in der Einbahnstraße schlechter Gefühle.

Durch das Vergleichen und Bewerten sehen wir Situationen oft nur noch aus einer ganz engen Perspektive. Fangen an uns selbst klein zu machen. Stellen Dinge in Frage, die vorher nie zur Diskussion standen – sogar übernommene alte Glaubenssätze, die schon lange aufgelöst sind, können kurzzeitig wieder auftauchen.

Mein alter Glaubenssatz aus der Kindheit flüsterten mir z. B. kurzzeitig in mein Ohr:

„FRAUEN gehören eben doch hinter den Herd und sind nicht für Karriere vorgesehen.“

Obwohl das alte Muster schon lange gelöst und überhaupt nicht meiner modernen Lebensauffassung von Gleichberechtigung und Wertschätzung entsprach, konnte ich in diesem Augenblick nur noch in die eine Richtung schauen.

Und schon war ich mittendrin in der „Einbahnstraße schlechter Gefühle“.

Mein Stresspegel schnellte in die Höhe!

Sich mit anderen zu vergleichen macht unglücklich. 

All die schönen und guten Dinge in meinem Leben waren im Nebel der Unklarheiten verschwunden.  Durch das Vergleichen mit der anderen Person wurden die eigenen positiven Dinge nichtig, klein, quasi entwertet.
Dabei gab es so viele tolle Dinge, die richtig gut liefen bei uns zu Hause!!!

Das unsinnige Vergleichen und die damit verbunden schlechten Gefühlen hatten mich ganz schön aus meinem inneren Gleichgewicht gebracht.

Ich musste mich erstmal kräftig schütteln. Mein Krönchen wieder richten und mich neu sortieren.

Vergleichst du dich auch immer wieder gern mal mit anderen? Bist danach aber nicht motiviert oder inspiriert, sondern demotiviert?
Hast du auch eine innere Egokröte, die immer wieder ungefragt ihren Senf dazu gibt?

Dann habe ich folgende Übung für dich:

3 Fragen die du dir unbedingt stellen solltest, wenn du dich wieder mal in der „Vergleichsfalle“ mit anderen befindest und deine Egokröte dir schlechte Stimmung macht:

Suche dir für die folgende Übung einen angenehmen und ruhigen Platz aus.
Nimm dir 3 weiße DINA 4 Blätter und notiere jeweils eine der drei Fragen auf ein Blatt Papier:

  1. Was ist dir bis zum heutigen Tag gut gelungen?
  2. Worauf bist du stolz?
  3. Was hast du alles bis jetzt in deinem Leben geleistet?

Schreibe nun alle kleinen und großen Dinge auf, die du bis jetzt in deinem Leben geschafft hast. :-)

Wenn du die drei Listen beantwortet hast, schreibst du jeweils am Ende des Blattes:

„WOW ! Das habe ich toll gemacht :-)“

Du kannst diese Übung sogar noch vertiefen:
Halte für einen Moment inne.
Lass die ein oder andere Situation von damals, die dir gut gelungen ist, Revue passieren.
Lasse dich von diesen positiven Gefühlen inspirieren und ziehe Bilanz aus all dem, was du bis heute in deinem Leben erreicht hast:-)

Vielleicht hast du Lust auf eine Art Erfolgscollage, um dir täglich diese wunderbaren Ereignisse ins Gedächtnis zu rufen!

Die Collage lässt sich natürlich am Computer erstellen. Solltest du aber in deinem täglichen Leben schon viel Zeit am Computer verbringen, empfehle ich dir diese Übung zu einem kreativen und spannenden Erlebnis werden zu lassen.

Besorge dir für den Hintergrund deiner Erfolgscollage, eine großzügige helle Fläche, das kann z. B. Papier sein, Tapete, Flipchart-Papier, Karton oder auch eine Leinwand aus dem Bastelladen.

Dazu suchst du dir verschiedene Malstifte und Farben aus, alte Zeitschriften, Kataloge und evtl. Bilder, Klebstoff, Schere und los geht`s :)

Nimm dir jetzt die einzelnen Blätter deiner Erfolgslisten vor und schau, welches Thema oder Motto hinter dem erfolgreich gemeisterten Ereignis steht.
Dementsprechend suchst du dir dann entweder die passenden Bilder dazu aus, malst oder schreibst es auf.
Deiner Kreativität sind keine Grenzen gesetzt :-)

Wenn du mit deiner Erfolgscollage fertig bist, suchst du dir einen schönen Platz aus, um sie dir täglich aufs Neue in dein Bewusstsein zu rufen.

Räum deinem persönlichem Wachstum einen bedeutsamen Platz ein.

Je öfter du deiner Erfolgscollage im täglichen Alltag begegnest, dir immer wieder deine erfolgreich gemeisterten Situationen ins Gedächtnis rufst, desto mehr steigerst du dein persönliches Selbstwertgefühl und verhinderst gleichzeitig, zu schnell in die berühmt berüchtigte Vergleichsfalle zu tappen;-)

Wenn Du noch mehr erfolgreiche Unterstützung im Alltag gebrauchen kannst:

  • Fotografiere Deine Erfolgscollage ab, verkleinere sie, laminiere sie ein und nutze Sie als Deinen täglichen Kalenderbegleiter.
  • Gestalte Dir Deine Erfolgscollage als Desktophintergrund oder Sperrbildschirm Deines PC`s oder Handy`s.
  • Stell Dir Deine Erfolgscollage verkleinert in einem Bilderrahmen auf Deinen Schreibtisch.

Bei Unklarheiten und schlechten Gefühlen hilft ein Perspektivwechsel.

Können wir manchmal die Dinge in unserem Leben nicht mehr richtig klar sehen und gehen diese Unklarheiten mit zusätzlichen negativen Gefühlen einher, hilft hier auf jeden Fall ein Perspektivwechsel.
Erst die andere Sicht auf die Dinge, ermöglicht es uns:
wieder aus der Einbahnstraße der schlechten Gefühle herauszukommen,
wieder das Gefühl zu haben, selbst Einfluss nehmen zu können auf komplizierte Situationen.
wieder handlungsfähig zu werden und dadurch die Situation positiv zu verändern.

Jeder kann nur seinen Weg gehen.

Sind wir uns darüber bewusst, das „ICH“ – „ICH“ bin und nicht „Du“ sein kannst, wird auch klar, dass jeder nur seinen eigenen Weg gehen kann und nicht den Weg eines anderen.
Wenn ich mich dann noch selbst anerkenne für das, was ich schon alles in meinem Leben gemeistert habe, macht mich das frei und unabhängig.
Ich kann stolz auf mich sein und muss nicht schauen „ob bei meinem Nachbarn der Rasen vielleicht doch grüner ist“ oder „meine Haare vielleicht schon grauer sind, als die meiner Freundin“ oder „meine Speckröllchen vielleicht schon größer sind, als deine;-)“

Einem Leben ohne Konkurrenzdruck folgt stressfreier und glücklicher leben!

Herzlichst, Alexandra Rosit-Hering

„Wer seine innere Mitte gefunden hat,
kann im Außen gelassen für sich selbst einstehen.“

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