Wie du Frieden mit deiner Unvollkommenheit findest: System-Update.

Wir alle kennen diesen leisen Druck, „es richtig“ zu machen. Sei es im Job, in der Familie, in unseren Beziehungen.
 Aber was, wenn genau dieser Drang nach dem perfekten Leben uns innerlich müde und mürbe macht, auslaugt und antreibt.

Perfektion ist das, was uns am meisten trennt – von uns selbst, von anderen und vom Leben.

Wenn Perfektion müde macht

Neulich erzählte mir eine Kundin von einer Szene, die sie nicht mehr losließ.
 Ihr erwachsenes Kind hatte etwas getan, was man – in ihren Augen – einfach nicht tut.
 Es war außerhalb dessen, was in ihrem inneren Wertesystem erlaubt war.
„Ich liebe mein Kind“, sagte sie, „und gleichzeitig bin ich so wütend und fassungslos, weil ich denke: Das tut man einfach nicht.“

Sie war hin- und hergerissen zwischen Liebe und Enttäuschung.
 Zwischen dem Bedürfnis, den anderen zu verstehen – und dem inneren Impuls, ihn korrigieren zu müssen. Und was bei ihr zurückblieb, war ein Gefühl von Scham und Schuld.
Hatte sie versagt, weil der andere etwas getan hatte, was man einfach nicht tun sollte? Hätte sie es verhindern können?

Genau hier zeigte sich ihr altes Beziehungssystem.
 Diese stillen Regeln, die uns sagen, was man tut oder besser nicht tut.
Die uns beibringen, dass Liebe nicht selbstverständlich ist, sondern an Bedingungen geknüpft ist – z. B. an Leistung, an Anpassung, an „richtiges Verhalten“.
Und solange wir noch in diesen alten Systemen leben, verwechseln wir Kontrolle mit Fürsorge.
 Wir halten fest, wo wir eigentlich loslassen dürften und wir schämen oder spüren Schuldgefühle, wo wir uns einfach menschlich verhalten haben.

Doch die Wahrheit ist: Wir dürfen unvollkommen lieben.
 Wir dürfen stolpern, zweifeln, laut werden, uns schräg verhalten – und trotzdem genug sein.
Perfektion ist keine Bedingung für Würde.

Hinter dem Perfekten.

Vor ein paar Wochen stand ich in meinem Garten und betrachtete vier frisch geerntete Gurken. Als sie so nebeneinander lagen, sah ich, dass jede anders aussah: 
Eine war dick und krumm, eine klein und leicht verbeult, eine hatte Flecken.
 Keine von ihnen war „makellos“.
Nein, wirklich nicht – und doch schmeckten sie alle köstlich. Jede hatte ihr eigenes Aroma, ihre eigene Form, ihr eigenes Wesen.

So sind wir Menschen auch!
 Einzigartig, individuell, gewachsen, geformt von unseren Lebensbedingungen, vom Wetter der Erfahrungen, vom Boden unserer Beziehungssysteme.

Im Supermarkt wären meine Gurken wohl aussortiert worden, mit dem Argument: nicht normgerecht, nicht schön genug, nicht verkäuflich.
Genau so machen wir es mit uns selbst.
 Wir sortieren aus, was „nicht perfekt“ scheint. Wir versuchen, den Mangel, den Makel zu kaschieren, die Krümmung zu glätten, uns selbst auf Standardmaß zu bringen.
Doch betrachten wir mal die Natur. Dort ist nichts genormt. Kein Baum gleicht dem anderen. Keine Welle bricht wie die nächste – und doch ist alles vollständig. Einfach perfekt!

Warum also glauben wir, wir müssten anders sein, um richtig zu sein?

Beziehungssysteme – die stillen Architekten unserer Selbstbilder

Unsere Beziehungssysteme sind wie die unsichtbare Software, nach der wir unser Leben schreiben.
Familie, Kultur, Gesellschaft – sie alle liefern uns Codes, nach denen wir lernen, zu denken, zu fühlen und zu reagieren.
Wenn wir als Kinder spüren, dass Liebe z. B. an Leistung gebunden ist,
 dann entwickeln wir vielleicht das Programm: Ich bin nur wertvoll, wenn ich funktioniere, oder mich anpasse.
Wenn wir erfahren, dass Wut oder Tränen, oder was auch immer unerwünscht sind, speichern wir vielleicht: Ich muss nett sein. Angepasst. Unauffällig.

Und später – als Erwachsene – wundern wir uns, warum wir so hart mit uns selbst sind.
Warum wir Schuld und Scham fühlen, wo eigentlich nur Menschlichkeit ist, oder warum wir einfach nur erschöpft sind, uns mürbe fühlen, obwohl wir alles „richtig“ machen.

Diese alten Systeme oder Programme wirken subtil – unbewusst überall, in unseren Beziehungen, in der Arbeit, in der Art, wie wir uns selbst betrachten und bewerten.
 Immer wieder dieses flüstern von: „Ein bisschen besser. Ein bisschen klüger. Ein bisschen ruhiger. Ein bisschen perfekter.“

Aber was, wenn genau dieser Perfektionsanspruch uns vom lebendigen Leben trennt?
Von der Leichtigkeit, von der Kreativität, von der Freude –
von der ungezähmten, echten authentischen Version von uns selbst?

Dazu eine kleine Weisheitsgeschichte

Die Weisheit der drei Töpfer

Es heißt, in einem alten Dorf lebten drei Töpfermeister.
 Einer formte Vasen, die makellos waren – glatt, symmetrisch, perfekt.
Der zweite arbeitete schnell, intuitiv, unregelmäßig – jede Vase war anders.
Der dritte im Bunde beobachtete beide, schwieg und arbeitete still.

Eines Tages kamen Händler aus der Stadt, um die Werke zu begutachten.
 Sie bewunderten die Perfektion des ersten, lachten über die Schieflage des zweiten
 und schüttelten ratlos den Kopf über die Werke des Dritten. Denn seine Gefäße, die wirkten unscheinbar.
Bis jemand sie in die Hand nahm – und etwas spürte:
Sie liegen genau richtig.
 Weder zu schwer, noch zu leicht.
 Nicht perfekt, aber lebendig.

Da sagte der alte Töpfer:
 „Das Leben ist kein Wettbewerb um Symmetrie.
 Es geht darum, dass etwas dich hält – ohne dich dabei zu fesseln.“

So ist es mit uns auch:

Echte Stärke liegt nicht im Makellosen, sondern im Menschlichen.

Was, wenn dein angeblicher Makel deine Superkraft ist?

Wir alle tragen diese eine Stelle in uns, (manche glauben auch, sie hätten mehr von diesen Stellen) an der wir glauben, nicht genug zu sein:
Zu laut. Zu sensibel. Zu weich. Zu chaotisch. Zu still. Zu viel. Zu streng. Zu was auch immer…
Doch genau dort wohnt oft unsere Gabe.

Die Frau, die sich ständig für ihre Sensibilität schämt, hat vielleicht die Fähigkeit, tief zu spüren – und andere Menschen wirklich zu sehen.
Eine andere, die sich als zu sprunghaft empfindet, trägt vielleicht die Gabe der Vielseitigkeit in sich, die in ihren alten Systemen nur nie Platz hatte.

Wenn du beginnst, deine sogenannten Makel zu umarmen, dann entsteht Frieden – weil du endlich aufhörst, gegen dich selbst zu kämpfen.
Nimm deinen angeblichen Makel, umarme ihn und entdecke dabei deine ganz persönliche Gabe und Superkraft.

Selbstannahme ist kein Luxus, sondern Heilung

Ja, es braucht Mut, die alten ankonditionierten Systeme zu hinterfragen.
 Mut, sich selbst nicht mehr durch die Augen anderer zu definieren.
 Mut, der eigenen Wahrheit zu glauben, auch wenn sie dann nicht mehr in jede Schublade passt.
Doch es lohnt sich! Denn mit jedem Schritt wächst etwas Neues:

  • Mehr Ruhe – weil du nicht mehr ständig im Widerstand bist.
  • Mehr Frieden – weil du beginnst, dich selbst zu verstehen, statt dich ständig zu kritisieren, oder dich zu verurteilen.
  • Mehr Klarheit und Freude – weil du erkennst, dass du nicht mehr angepasst leben musst, sondern einfach authentisch DU sein darfst.

Vom Funktionieren zum Gestalten

Vielleicht spürst du auch, dass dein Leben mittlerweile zu eng geworden ist. Wie ein Korsett, dass wenig Luft zum Atmen lässt.
 Vielleicht sehnst du dich nach Weite, nach Tiefe, nach Echtheit, nach Lebendigkeit?
 Dann ist das kein Zufall, sondern dein inneres System, das dich nach einem Update ruft. Nach einem Software-Update.

Ein neues Beziehungssystem entsteht, wenn du dich nicht länger über irgendwelche alten Rollen definierst, sondern über Resonanz ins spüren kommst.
Wenn du erkennst, du bist nicht hier, um zu funktionieren – 
sondern du bist hier, um dein Leben zu gestalten und dich daran zu erfreuen.
Wenn du dich von der Illusion der Perfektion löst, öffnet sich etwas, das größer ist als Kontrolle: Vertrauen. Urvertrauen. Vertrauen ins Leben.
Und aus diesem Vertrauen wächst Gelassenheit, Leichtigkeit, mehr Freude. Mehr Spass im Spiel des Lebens.
Dann darf das Leben wieder fließen.
 So, wie es gedacht ist – unperfekt, lebendig, aber ehrlich echt, authentisch.

Das war’s für heute.
 Ich hoffe, da war der ein oder andere Impuls für dich dabei –
 der dich daran erinnert hat:
Du musst nicht perfekt sein, um ganz zu sein.
Du darfst einfach du sein – mit allem, was dich ausmacht.

Dein nächster Schritt zur Neuausrichtung

Vielleicht stehst du gerade an einem Wendepunkt in deinem Leben und musst eine Entscheidung treffen? Vielleicht steckst du auch gerade in einer komplizierten Beziehung fest? Oder wünscht dir einfach nur weniger Stress und mehr Leichtigkeit in deinem Leben? Vielleicht ist es auch was ganz anderes…
Egal welches Thema dich gerade sehr herausfordert, egal wie komplex es auch gerade für dich aussehen mag, lass uns zusammen sprechen.
Gemeinsam schauen wir, wie auch du aus alten konditinierten Denkboxen und Limitierungen aussteigen und dich neu aufstellen kannst, für ein Leben, was dich wirklich von Herzen inspiriert und erfüllt. Ich arbeite übrigens ganz unkompliziert telefonisch oder online.  Vereinbare ein erstes unverbindliches Klarheitsgespräch mit mir.  Ich freue mich dich kennenzulernen.

Alexandra Rosit-Hering Neuausrichtungsmentorin für mehr Klarheit & innere Balance im Leben