3 Schritte wie du Loyalitätskonflikte in den Griff bekommst.

Wenn dein Loyalitätsbedürfnis dir immer wieder im Weg steht.

Seit zwei Jahren zog eine Kundin von mir nun schon dasselbe Programm durch….
Alle zwei Wochen Dienstags ging sie zu ihrem Physiotherapietermin. Anfangs waren die Erfolgsschritte und ein besseres Wohlbefinden sehr gut spürbar.
Aber seit geraumer Zeit waren diese Termine nur noch fixe Termine, die in ihrem Kalender standen und mehr oder weniger abgehakt wurden, wie eine Todo-Liste.
In letzter Zeit spürte sie zudem, dass sie die Termine gerne absagen würde, aber aus Loyalität machte sie doch immer wieder neue aus.
Meine Kundin war nicht nur ihrer Physiotherapeutin gegenüber loyal und verbunden, sondern auch im Freundes- und Bekanntenkreis befanden sich einige Menschen mit denen es schon lange nicht mehr richtig passte.

Irgendetwas stimmt nicht mehr.

Vielleicht kennst du solche Gefühle selbst in deinem eigenen Leben: Irgendetwas stimmt nicht mehr.

Es gibt etwas, dass sich irgendwie nicht mehr rund und stimmig anfühlt. Mitunter ist das Etwas auch eine Person, mit der du dich nicht mehr wohl fühlst.
Vielleicht spürst du bereits innerlich, dass es an der Zeit ist etwas in deinem Leben zu verändern, aber du schaffst es einfach nicht.
Du schaffst es nicht dich zu lösen oder zu trennen. Abschied zu nehmen, oder sprichwörtlich vom „toten Pferd“ abzusteigen.
Etwas hält dich ab vom Loslassen.

Loyalität und ein großes Harmoniebedürfnis kann ein Fluch sein.

Haben wir ein Loyalitätsproblem, oder ein sehr großes Harmoniebedürfnis machen wir unter Umständen immer wieder Dinge, die uns nicht gut tun, oder sind von Menschen umgeben, die uns in irgendeiner Art und Weise stressen oder ein Unwohlsein auslösen.

Wie in einer Endlosschleife gefangen, sagen wir immer und immer wieder JA.
Ja zu anderen, aber leider nicht zu uns selbst.
Das berühmte JA, dass uns ärgert, sobald wir es nur ausgesprochen haben.

Fühlen sich die Dinge, oder Beziehungen im eigenen Leben nicht mehr gut und richtig an, ist es hilfreich einmal den Blick über den Tellerrand zu wagen.

Darüber zu reflektieren:
Warum die eigene Loyalität dem anderen gegenüber eigentlich so unverhältnismäßig hoch ist?
Warum fällt es uns so schwer etwas zu beenden. Vom toten Pferd abzusteigen. Loszulassen. Nein zu sagen.

Meist liegt die Ursache tiefer verborgen.

Der Loyalitätsfluch aus der Vergangenheit.

Im Fall meiner Kundin konnten wir zunächst in einem systemischen Aufstellungstraining erfahren, dass ihre heutigen Loyalitätsprobleme zu anderen Personen, noch den alten Konditionierungen und Prägungsmustern aus der Kindheit geschuldet waren.

Wir fanden heraus, dass Ihr heutiges Leben noch unbewusst durchzogen war, von überholten Überzeugung und Glaubenssätzen:

„Um geliebt zu werden, muss ich etwas tun.“
„Wenn ich etwas leiste, dann sichert mir das meinen Platz in der Gemeinschaft.“
„Ich darf niemand enttäuschen.“
„Ich muss dafür sorgen, das alles harmonisch abläuft.“

Bereits in der frühen Kindheit hatte sie quasi gelernt ihre eigenen Bedürfnisse und Wünsche zu vergraben, um Aufmerksamkeit zu bekommen.
Um geliebt und akzeptiert zu werden.

Bindungen verstehen und Loyalitätskonflikte auflösen.

Durch den Blick hinter die Kulissen, konnte sie im Aufstellungsprozess, erstmals sichtbar und vor allem fühlbar erfahren, was dafür verantwortlich war, dass ihr heutige Leben von Hindernissen und Blockaden geprägt war und warum sich ihr Leben teilweise so schwer und belastet anfühlte.

Durch das neue Bewusstsein und das anschließende Achtsamkeitstraining konnte sie endlich aufhören festzuhalten an alten Mustern und Konditionierungen.
Vom „toten Pferd“ absteigen und endlich Leichtigkeit, Unbeschwertheit und Freude in ihr Leben einladen.

Neue Glaubenssätze und Überzeugungen etablieren.

Ganz nebenbei durften sich neue Glaubenssätze und Überzeugungen in ihrem Leben etablieren:

„Ich bin okay, genau so wie ich bin.“
„Ich fühle mich geliebt, um meiner selbst willen.“
„Ich bin perfekt, weil es meinem Wesen entspricht, nicht weil ich die Ansprüche anderer erfülle.“

Wenn du in Wiederholungsschlaufen festsitzt und immer wieder dieselben Programme durchläufst.

Wo tappst du immer wieder in die gewohnte Loyalitäts- oder Harmonie Falle hinein?
Wo sagst du immer noch JA, obwohl du bereits innerlich spürst, dass fühlt sich gar nicht rund und stimmig an?

Vielleicht ist es das wiederholte JA zu deinem Partner, deinem Kind, deinen Eltern, oder einem anderen Familienmitglied.

Vielleicht ist es das JA zu Freunden, Bekannten, Kollegen,…

Vielleicht es das JA zu dem festen Termin, der in deinem Kalender steht.

Wenn du schon länger das Gefühl hast in irgendeiner Art und Weise in einer Wiederholungsschlaufe zu sitzen.
Immer wieder dieselben Programme durchläufst, dich dabei aber in irgendeiner Art und Weise unwohl fühlst und es leid bist wie schwer dein Leben sich anfühlt, dann ist es vielleicht an Zeit für ein wenig Veränderung in deinem Leben?!

Hast du Lust auf ein Experiment? Möchtest du zukünftig mehr JA zu dir selbst sagen? Mehr Wohlbefinden, Leichtigkeit und Freude in dein Leben einladen?
Los geht’s :)

3 Schritte um Loyalitäts- oder Gewohnheitsmuster zu durchbrechen:

# 1. Schritt: Leg eine Pause ein.

Ein kleiner erster Minischritt kann sein, einfach mal eine Pause einzulegen.

Mach mal Pause!

Gönn dir eine Auszeit von deinem regelmäßigen Termin.
Gönn dir eine Auszeit von einer Sache, die auf deiner täglichen Todo-Liste steht.
Gönn dir eine Beziehungspause zu jemandem.

Auch Beziehungen benötigen manchmal Abstand.
Entweder um vielleicht wieder eine Verbindung zueinander zu finden, oder andernfalls erhält während der Auszeitphase die innere Klarheit, dass es an der Zeit loszulassen.

# 2. Schritt: Bestimmten Zeitraum festlegen

Bevor du die Pause einlegst, mach dir Gedanken über den Zeitraum deines Auszeit-Experiments.

Wieviel Abstand möchtest du einplanen?

Soll die Auszeit gleich für vier Wochen sein? Oder denkst du eher an zwei Wochen.
Reicht vielleicht schon eine Woche. Oder vielleicht auch ein einziger Tag?

Probiere und experimentiere spielerisch. Schau was sich für dich gut anfühlt.

# 3. Schritt: Beobachten.

Beobachte dich nun während der Auszeit mit Liebe und Wohlwollen zu dir selbst.
Wie geht es dir, ohne diesen fixen Termin?
Wie geht es dir, ohne die eine Sache, die wie ein „MUSS“ tagtäglich auf deiner Agenda steht?
Wie geht es dir, wenn du Abstand hast, zu diesem einen Menschen?

Was verändert sich für dich, durch die eingelegte Pause in deinem Leben?
Vermisst du etwas oder dein Gegenüber?
Oder entdeckst du plötzlich ganz andere Gefühle in dir? Bist vielleicht sogar viel entspannter. Fühlst dich befreiter und wohler mit dir selbst.
Mitunter stellst du sogar fest, dass du plötzlich viel mehr Zeit hast, für Dinge, die dir wirklich am Herzen liegen und Freude bereiten.

Nimm dir diese persönliche Freiheit und folge dem Weg deines Herzens, um deinem erfüllten und selbstbestimmten Leben einen Schritt näher zu kommen :)

Viel Freude mit diesem Experiment.

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