Wenn Trigger dich wachküssen - Wege zu mehr innerer Ruhe

Entspannt hören:)

Wenn Trigger zu Schutzmauern werden

Neulich durfte ich im Rahmen einer Leserunde mal wieder ein Buch rezensieren.
 Auf der zweiten, oder dritten Seite stand eine Triggerwarnung – und ich stoppte für einen Moment und merkte, in mir regte sich ein leises Unbehagen.
Und zwar nicht, weil ich etwas gegen Hinweise habe, gegen Achtsamkeit oder Sensibilität.
Nein, im Gegenteil!

Wer mich kennt, weiß, dass genau das, Herz meiner Arbeit ist: Räume zu schaffen, in denen Menschen wieder sie selbst sein dürfen, oder sich das erste Mal selbst wieder begegnen.

Zurück zu der Triggerwarnung, die mich irritierte.
Es kam mir der Gedanke: Was passiert eigentlich, wenn wir uns so sehr auf potenzielle Verletzungen vorbereiten,
 dass wir beginnen, schon auf sie zu warten?

Vielleicht hast du das auch schon mal so erlebt – dieses feine innerliche Anspannen,
 dieses „Mal sehen, was jetzt kommt“, diese Habachtstellung – zum Beispiel in dem Buch, diese Stelle im Text, dieses Wort, diese Tonalität –
 und zack, da trifft etwas in uns.

Aber wann, mal ganz ehrlich, Hand auf`s Herz, werden wir denn im Leben eigentlich nicht getriggert?

Letztendlich ist das den lieben langen Tag möglich. Wenn wir morgens aufwachen bis zum hin zum schlafen gehen. Das Leben begegnet uns in allen Farben und Facetten – 
in Gesprächen, in Nachrichten, in Meetings, Büchern, Zeitschriften, auf Social Media, beim Abendessen mit der Familie, beim einkaufen, wo auch immer….überall können wir getriggert werden.

Und was wäre, wenn genau das eben Teil dieses Spiels ist –  das Spiel des Lebens?
Und was wäre, wenn wir das nicht als Strafe oder Belastendes sehen würden, sondern als eine Einladung, genauer hinzuschauen:
 Was will da in mir gerade gesehen werden?

Wenn das System anspringt.

Vor einiger Zeit erzählte mir eine Kundin von einem Moment, der sie völlig aus dem Gleichgewicht gebracht hatte.
Ein Gespräch im Büro – ganz alltäglich, dachte sie.
 Doch als ihre Kollegin einen bestimmten Satz sagte, spürte sie, wie sich in ihr etwas zusammenzog.
Ein Druck auf der Brust, ein alter Ärger stieg auf, den sie gar nicht richtig einordnen konnte.
Sie mochte diese Kollegin eigentlich und trotzdem waren da diese Impulse „Jetzt ziehe ich mich innerlich zurück„, „jetzt halte ich sie auf Distanz“,  „So spricht man nicht mit mir“.

Als wir später im Coaching dann einen Blick hinter die Kulissen warfen, fiel ihr etwas auf.
Sie hatte eine Erkenntnis: Die Kollegin hatte nichts „Falsches“ gesagt, aber in ihr war ein altes System angesprungen – ein Beziehungsmuster, das sie mal gelernt hatte: Wenn jemand laut oder bestimmt wird, ist Gefahr im Verzug.
Dieses Muster wollte sie schützen.

Nur reagierte das Muster noch heute auf eine Situation, die längst nicht mehr gefährlich war.
Und genau das ist der Moment, in dem Bewusstsein beginnt und sich alles ändern kann:

Wenn wir bemerken, dass nicht der andere uns triggert,
sondern dass ein altes System in uns selbst für ein kurzen Moment das Ruder übernimmt.

Was Trigger wirklich sind

Wenn wir das Wort „Trigger“ hören, denken viele an Gefahr, Drama, Trauma, Schmerz.
Aber was, wenn Trigger eigentlich nur Wegweiser sind?

Feine Signale unseres Systems, die uns sagen:
 „Da gibt es noch etwas, das gehört werden will.

Kein Mensch, keine Situation,
kann in uns etwas auslösen, das nicht schon in uns lebt.
Das Außen ist nicht der Verursacher – es ist lediglich der Spiegel.

Und vielleicht ist genau das der Moment, in dem Trigger zu Lehrern werden:
 Sie zeigen uns, wo wir uns selbst noch nicht ganz verstehen.
 Wo wir einfach nur reagieren, statt wirklich frei zu wählen.
 Wo alte Geschichten noch flüstern: Achtung. Sei vorsichtig.

Wenn wir beginnen, das zu sehen, verlieren Trigger auch ihre Schrecken.
Und sie werden vielmehr zu Einladungen, uns selbst näherzukommen – Schritt für Schritt.

Systeme, Muster und alte Landkarten

Alles in uns ist Teil eines Systems.
 Wir sind keine isolierten Wesen, auch wenn sich das manchmal so anfühlen mag.
Wir leben in Beziehungssystemen – privat und beruflich.

Und in jedem von uns selbst wirken Systeme:
 von Gedanken, von Glaubenssätze, von Werten, von Schutzmechanismen.

Jeder trägt seine innere Landkarte mit sich und viele dieser Landkarten stammen aus einer Zeit, in der sie überlebensnotwendig waren.

Vielleicht hast du auch irgendwann mal gelernt, so etwas wie:

  • Verhalte dich lieber ruhig, dann passiert dir auch nichts.
  • Du musst freundlich bleiben, damit man dich mag.
  • Ich muss Ja sagen.
  • Ich darf erst ausruhen, wenn alles erledigt ist.
  • Wenn ich alles unter Kontrolle habe, dann bin ich sicher.

Was auch immer es ist, oder war – diese Muster oder Überzeugungen waren einst genial, denn sie haben uns geschützt. Beschützt, stabilisiert und uns durchs Leben getragen.

Nur sind sie eben veraltet – sie basieren sie auf einer alten Version, einer alten Landkarte von uns.
Und wenn du jetzt mal an Landkarten denkst, dann sind da viele Wege eingezeichnet, die sich möglicherweise mittlerweile verändert haben.
Und das bedeutet:

Wenn das Leben sich verändert, dürfen sich auch unsere inneren Systeme wandeln.


Nicht mit Gewalt und Druck, sondern mit Verständnis.
 Denn wenn wir erkennen, was wirklich hinter den Kulissen vor sich geht, kann sich etwas bewegen und verändern.

Warum alte Systeme sich nicht einfach abschalten lassen

Alte Systeme lassen sich leider nicht einfach so abschalten.
Vielleicht kennst du den Satz: Ich weiß es ja, warum ich so ticke, oder so bin und trotzdem reagierst du genau so, wie du nicht mehr reagieren oder dich verhalten möchtest.

Das liegt daran, dass unser System nicht aus Gedanken allein besteht.
Da gibt es ein Zusammenspiel aus Körper, Nervensystem, Erinnerung und Erfahrung.

Alte Muster sind keine Fehler.
 Sie sind einfach nur gespeicherte Reaktionen auf Situationen,
 in denen unser System eben beschlossen hat: So halte ich mich sicher.
Und wenn ich als Kind, vielleicht gelernt habe, dass Harmonie und Frieden wichtiger ist als authentisch, ehrlich, echt sein – dann trägt man dieses Muster weiter – nicht, weil es unbewusst ist,
 sondern weil das System treu bleibt, bis es etwas Neues lernt.

Deshalb bringt es oft so wenig, sich zusammenzureißen oder positiv zu denken.
Denn der Körper reagiert schneller als jede Affirmation.

Die gute Nachricht ist, wir können umlernen.
Sanft umlernen, durch bewusstes Erkennen und Verstehen wir sind sicher und durch echte Präsenz und Vertrauen.

Das Nervensystem als innerer Kompass

Wenn dich etwas triggert – wenn dein Herz rast, dein Atem stockt, dein Magen zieht sich zusammen, vielleicht ist auch weniger spektakulär –
 dann ist das kein Beweis für Schwäche, sondern lediglich eine Information.

Dein System meldet: Da fühlt sich etwas unsicher an.
 Das ist kein Fehler, sondern ein Signal.

Je mehr du lernst, diese Signale zu lesen und zu verstehen,
desto feiner wird dein innerer Kompass.

Und dann erkennst du:
 Es geht nicht darum, nie wieder getriggert zu werden!
Nein, dass ist nicht möglich! Wir sind Mensch, mit allem was Menschsein so ausmacht.

Es geht viel darum, dich selbst im Triggermoment zu halten –
 statt dich zu verurteilen oder zu verlieren.

Der Weg zurück zu dir

Wenn du beginnst, dich selbst als ein lebendiges System zu verstehen –
 dynamisch, lernfähig, in Bewegung – dann fällt auch der Druck ab, immer perfekt reagieren zu müssen – immer alles perfekt machen zu müssen.

Dann darfst du wieder neugierig sein, offen und spüren, was dich wirklich berührt und was du loslassen kannst und darfst.

In dieser Saftheit und Güte entsteht wieder Frieden und zwar nicht, weil alles perfekt ist – sondern weil du dich besser verstehst und aufhörst, gegen dich selbst zu kämpfen.

Vertrau ins Fließen.

Eine kleine Geschichte:

Eine Frau stand mal am Ufer eines Sees.
Das Wasser war still, und sie sah ihr Spiegelbild darin.
Und sie dachte: „So mag ich mich“.
Und dann kam Wind auf.
Wellen verzerrten ihr Bild, und sie spürte plötzlich Unruhe.
„Ich habe mich verloren“, flüsterte sie.
Da trat eine alte Frau zu ihr und sagte lächelnd:
 „Mein Kind, Du hast dich nicht verloren. Du bist nur in Bewegung geraten.“
Die Frau blickte wieder auf den See
und plötzlich sah sie das Spiel des Lichts auf den Wellen,
 hörte das Rascheln der Blätter –
 und verstand:
Frieden entsteht nicht durch Stillstand,
 sondern durch das Vertrauen ins Fließen.

Genau darum geht es, wieder durch Vertrauen in den Fluss des Lebens zu finden.

Nach der Triggeraktion neulich, kam mir irgendwann später plötzlich der Gedanke rein:
Solange mich etwas triggern kann, bin ich auch noch am Leben.

Und genau dieser Gedanke hat mich direkt zum Schmunzeln gebracht und mich daran erinnert hat,
 ich bin mitten drin im Spiel des Lebens.

Das war’s für heute. Ich hoffe, da war der ein oder andere hilfreiche Impuls, für dich dabei – wieder mehr in deiner inneren Mitte und Klarheit zu verweilen. Mit mehr Klarheit, innerer Ruhe, Freude und Vertrauen in dich selbst und ins Leben.

Dein nächster Schritt zur Neuausrichtung

Falls du gerade vor vor einer privaten oder beruflichen Herausforderung stehst und nicht weißt, wie es weitergehen soll – 
oder du merkst, dass deine alten Systeme, überholte Muster und Konditionierungen dich immer wieder an denselben Punkt bringen – und du lernen möchtest, dich in solchen Momenten nicht mehr kopflos zu verlieren, sondern ruhig, klar und mit dir verbunden zu bleiben –
dann lass uns zusammen in einem Klarheitgespräch schauen, wie das auch für dich möglich ist, ein Leben was dich wirklich von Herzen inspiriert und erfüllt. Gelassener für dich selbst einzustehen und trotzdem entspannter in Beziehungen zu sein.

Ich arbeite übrigens ganz umkompliziert telefonisch oder online.

Ein schöneres Leben ist immer möglich – auch für dich! 🌿

Alexandra Rosit-Hering Neuausrichtungsmentorin für mehr Klarheit & innere Balance im Leben

Bist du bereit, den ersten Schritt zu gehen? Dann buch dir hier dein Klarheitsgespräch mit mir. Ich arbeite übrigens ganz entspannt und flexibel telefonisch oder online – egal, wo auch immer du auf dieser Welt wohnst, wir können ganz unkompliziert miteinander sprechen.