Manchmal geht es in unserem Arbeits- und Privatleben sehr wuselig und hektisch zu. Das erfordert ein gutes Zeitmanagement, um den alltäglichen Herausforderungen gelassen und entspannt zu begegnen und noch zusätzlichen Freiraum für sich selbst zu finden.
Wenn alles gut läuft, sind wir in einem guten Gleichgewicht, auch Work-Life-Balance genannt. Kommt aber unvorhergesehener Ärger oder Stress dazu und es läuft nicht mehr alles nach Plan, hängt die sonst eher ausgeglichene Waage von Anspannung und Entspannung, auf der einen Seite viel weiter höher als auf der anderen: Zu viel Belastung, zu wenig Ausgleich!
Vom pulsierenden Stress in eine angenehme Balance.
Wenn meine Anspannungswaage mal wieder zu weit oben hängt, ziehe ich mir die Schuhe an und gehe an einen meiner Lieblingsplätze – an den kleinen Friedhof, in unserer herrlichen Schlossanlage.
Für den ein oder anderen klingt Friedhof wohl makaber, aber ich finde es so unglaublich schön hier. Ruhig und friedlich. Außer den zwitschernden Vögeln ist hier absolute Stille, eine echte Wohltat, als Gegenpol zum hektischen und reizüberfluteten Alltag.
An diesem Ort komme ich ganz schnell runter, vom eben noch pulsierenden Stress in eine angenehme Ruhe und Entspannung.
Die Zeit steht für einen kurzen Moment still.
Es fühlt sich an, als ob würde hier die Zeit für einen kurzen Moment stehen bleiben.
Irgendwie ähnelt es ein bisschen MOMO, dem Buch von Michael Ende.
Ich bekomme zwar keine gestohlene Zeit zurück, aber mir wird jetzt in diesem Moment bewusst, wer oder was meine eigentlichen Zeitdiebe und Zeitfresser gerade in meinem Leben sind.
Auf dem Friedhof wird mir wieder klar, dass nichts im Leben endlos ist und alles seine Zeit hat.
Dass Zeit nicht stehenbleibt, sondern läuft, jede Sekunde, jede Minute, jede Stunde, jeder Tag, jede Woche, jeder Monat, und wieder ist ein Jahr um…..
Zeit steht nicht still, egal was ich aus meinem Leben mache.
Der Zeit ist es egal, was ich aus meinem Leben mache.
Der Zeit ist es schlichtweg egal, ob ich ein glückliches Leben führe oder mich aufopfere und nur gut funktioniere.
Der Zeit ist es egal, wie ich mit mir und meinem Körper umgehe. Ob ich immer mit Vollgas fahre und durch mein Leben hetze.
Der Zeit ist es egal ob ich jedermanns Liebling bin, aber mich selbst und meine Bedürfnisse und Wünsche vergesse.
Letztlich ist es der Zeit auch egal, ob ich auf der Strecke bleibe!
Die alltäglichen Herausforderungen werden klein und unwichtig.
Wenn ich auf dem Friedhof meinen Blick schweifen lasse, werde ich innerlich ganz ruhig.
Eben noch vorhandener Ärger bzw. Grübeln über gewesene oder anstehende Angelegenheiten, z. B. das schwierige Kundengespräch, die Auseinandersetzung mit der Klassenlehrerin des Kindes, der Konflikt mit dem Partner, die anstehenden Organisationen von Terminen diverser Veranstaltungen, etc….all das ist JETZT gerade nicht mehr präsent.
In dem Moment, indem ich mich ganz bewusst auf das Hier und Jetzt einlasse, werden die alltäglichen Dinge und Sorgen, die mich in meinem Leben gerade beschäftigen oder beeinträchtigen, klein und unwichtig!
Durch diese absolute Stille und Ruhe sortieren sich meine Gedanken neu. Ich bekomme wieder eine innere Klarheit darüber, was ich in meinem Leben haben möchte und was nicht mehr. Ich bekomme Ideen über meine nächsten Schritte, was an innerem und äußerem Ballast losgelassen werden muss, um mehr Zeit zu haben, für das was mir wirklich am Herzen liegt.
Selbstbestimmung oder Fremdbestimmung?
Mit den nachfolgenden fünf Fragen findest du wieder mehr Zeit, für die Dinge, die dir wirklich am Herz liegen.
- Was ist mir wirklich wichtig in meinem Leben?
- Was sind meine Träume?
- Was sind meine Wünsche?
- Was sind meine Bedürfnisse?
- Was möchte ich in diesem Leben unbedingt noch tun?
Ein Leben, dass ich selbst gestalte, ist der beste Schutz einem Burn-out vorzubeugen.
Alles Liebe, Alexandra