Stress durch Achtsamkeit?

Wenn Achtsamkeit zum Muss oder Zwang wird.

Achtsamkeit oder im Englischen auch als Mindfulness bekannt ist im Moment sehr trendy und viele Menschen die ein stressiges Leben haben sind bereits auf den Zug der Achtsamkeit aufgesprungen.
Man erwartet sich hier die Lösung für all die stressigen Probleme und Herausforderungen, die das Leben so mit sich bringt, mehr Ruhe, innere Gelassenheit und Lebensfreude.

Das ist ganz wunderbar, denn je mehr Menschen achtsam und wertschätzend durchs Leben gehen, desto mehr Zufriedenheit und Gelassenheit, Liebe und Freude wird sich auf der Erde ausbreiten. Sehr Cool.

Achtsamkeit der gute Pendant zu einem stressigen Leben.

Achtsamkeit ist also ein sehr guter Pendant zum Thema Stress, destruktive
Gedanken und einer leistungsorientierten Gesellschaft, schneller, höher, weiter, mehr.

Was aber wenn Achtsamkeit zum „muss“ wird, zum Zwang, bzw. das eigene Leben sich trotzdem nicht verbessert?

Das war neulich im Coaching mit einer Klientin das Thema. Ihr Leben sei doch nun schon so mit Achtsamkeit gefüllt, mit Meditation, Yoga, Journaling am Morgen usw., aber dennoch fühlte sie sich oft hin und gerissen, innerlich rastlos und getrieben, vor allem aber unzufrieden.

Wie kann das sein, dass sie trotz all ihrem Wissen und achtsamen Tun keine Verbesserung in ihrem Leben verspürte?
Wie kann es sein, dass sie trotz der ganzen achtsamen Rituale und Kurse immer noch keine Lebendigkeit und Lebensfreude fühlte?
Was lief da falsch?

Das schlechte Gewissen während des süßen Nichtstuns.

Gönnte sie sich eine Pause, eine Auszeit mit einer Tasse Kaffee, oder Tee in der Hand, oder schaute sie aus dem Fenster und beobachte wie die Wolken am Himmel ziehen, plagte sie meist ein schlechtes Gewissen.
Sie konnte einfach nicht richtig abschalten und genießen.
Im Hintergrund wabberte immer „Es ist doch noch so viel zu tun und du sitzt hier rum und starrst aus dem Fenster und tust nichts“.
Das Nichtstun, ging gar nicht für meine Klientin und so arbeitete sie nach der Pause gleich doppelt so schnell, um die verlorene Zeit und das schlechtes Gewissen wieder auszugleichen.

Pausen sind gut für unser allgemeines Wohlsein.

Die meisten Menschen wissen mittlerweile, das Pausen gut sind…

  • für unseren Körper, Geist und unsere Seele.
  • für unsere Kreativität und Inspiration.
  • um neue Kraft und Energie zu tanken.
  • für unsere Leistungsfähigkeit.
  • für ein ausgeglichenes und erfülltes Leben.

Wenn alte Konditionierungen, dich von deinem schönen Leben abhalten.

Und trotzdem stellte sich heraus, dass meine Klienten noch voller alter Überzeugungen und Konditionierungen war, was das Thema Pause, Muße und sich etwas gönnen anging.
Sie war noch immer auf dem Leistungstrip unterwegs, nur das sie den ganzen Stress nun in ein anderes Geschenkpapier eingepackt hatte, und das hieß Achtsamkeit.
Sie dachte, wenn sie Achtsamkeit in ihren Alltag integriert, hätte sie weniger Stress, aber sie irrte sich.

Zusätzliche Unruhe und Stress durch Achtsamkeitsprogramme.

Der Stress fing schon früh morgens bei ihr an…

Sie musste früher als gewöhnlich aufstehen, um ihr tägliches Achtsamkeitsprogramm (incl. Morgenjournaling und anschließender Meditation) unterzubringen.
Danach fuhr die Selbstständige in ihr Unternehmen und war den ganzen Tag busy beschäftigt. Zeit für ein ausgiebiges Frühstück oder Mittagessen blieb ihr nicht. Schnell ein Happen zwischendurch und weiter wurde gearbeitet bis zum Abend.
Kam sie nach Hause stand noch einmal Meditation auf dem Programm. (Ihr Meditationsleiter hatte ihr dringend angeraten, minium 2 x täglich die Meditation zu integrieren, damit sie nicht mehr so gestresst sei)
Ausserdem gab es noch 1 x pro Woche Yoga.

Und wenn sie irgendetwas aus dem täglichen“Achtsamkeitsprogramm“ nicht schaffte und stattdessen auf dem Sofa lag, plagte sie sofort das schlechte Gewissen, dass sie doch eigentlich meditieren müsste, um künftig auch wirklich stressfreier leben zu können.

Wenn sich die Katze in den Schwanz beißt und zuviel einfach zuviel ist.

All das was sie aufzählte, fühlt sich nach enormen Druck an. Belastung und Stress.
Und den hatte sie als Selbständige schon zur Genüge und brauchte nicht noch mehr davon.

Wie zur Hölle sollte da Ruhe und Entspannung und Leichtigkeit entstehen. Zufriedenheit. Genuss. Freude am Leben…

Wissen allein verändert nichts.

Das achtsame SEIN, worauf es eigentlich ankommt, achtsam im hier und jetzt sein, präsent in diesem Moment, wird oft verwechselt mit „ich muss erst noch dies und das tun, damit ich SEIN kann.“ Aber in meinem Verständnis ist das ein unschuldiges Mißverständnis.

Ich kann schon jetzt achtsam sein, in diesem Moment, wenn ich einfach nur präsent bin.

Ich kann achtsam sein, wenn ich mir ein Essen koche und präsent bin beim Zubereiten.
Ich kann komplett präsent sein, während des Gemüse schälens oder dem Salat waschen.
Ich kann vollkommen präsent sein, während ich in der Pfanne rühre.
Den Duft wahrnehmen und mich an der wunderbaren Schönheit und Vielfalt des Gemüses erfreue.

Ich kann Achtsamkeit praktizieren, wenn ich mir den Tisch schön eindecke und anschließend das Essen Bissen für Bissen genieße.
Nur kauen, riechen und schmecken.
Vollkommen präsent bin bei dem was in meinem Mund landet.

Ich kann achtsam sein beim anschließenden wegräumen, beim Geschirr spülen, wenn ich mit meinen Händen eintauche in das warme Spülwasser, den angenehm riechenden Schaum…

All das ist, wahrnehmen was ist, präsent sein, eintauchen in den Moment. Achtsam SEIN.

Achtsamkeit jenseits von Konzepten, Methoden oder Techniken.

Wirkliche Achtsamkeit ist nach meinem Verständnis kein Konzept, keine Methode oder eine Technik, die es zu erlernen gilt.

Wirklich achtsam zu sein, heißt für mich, mich komplett einzulassen, auf den Moment. Jetzt.
Mit all meinen Sinnen. Wahrzunehmen. Einzutauchen. Mich hingeben.
Mich reinplumpsen zu lassen ins wunderbare Leben.

Krampfhaftes Anwenden hat nur mäßigen Erfolg.

Versuchen wir krampfhaft mit Konzepten, Techniken oder Methoden unser Leben zu verbessern und mehr Wohlbefinden zu erlangen, (wie das beispielsweise meine Klientin versucht hat) werden wir nur kurzfristige Befriedigung oder mäßigen Erfolg erfahren.

Wirkliche Veränderung funktioniert von Innen nach Außen.

Durch entdecken, erforschen und erleben. Voller Neugierde und Offenheit.
Durch erkennen wie Leben wirklich funktioniert. Verstehen wie man selbst tickt und in welchen Gewohnheitsgedanken, veralteten Konditionierungen und Überzeugungen wir uns unbewusst bewegen.

In diesem Experimentier-Raum konnte meine Klientin für sich Neues sehen, erkennen, woher all die Schwere, die Unruhe, der Stress und die Unzufriedenheit in ihrem Leben wirklich kam und was sie sich eigentlich für sich und ihr Leben wünschte.

Yoga und Achtsamkeit hat heute noch immer einen Platz in ihrem Leben, aber spielerisch nicht mehr zwanghaft.
Sie folgt heute ihrer persönlichen Freude, da wo es sich leicht anfühlt und nicht mehr dem „muss“ man machen, oder „sollte ich tun Prinzip“.
Sie hätte nie gedacht, dass es so einfach sein kann und so wenig braucht sich wirklich pudelwohl zu fühlen und das Leben in seiner ganzen Vielfalt zu genießen.

Nachhaltige Veränderung funktioniert von Innen nach Außen.

Vielleicht hast du selbst auch schon einiges ausprobiert um dein eigenes Leben zu verbessern? Methoden und Techniken gelernt, Selbsthilfebücher gelesen, Seminare besucht und trotzdem fühlt sich dein Leben immer noch nicht so an, wie du es dir von Herzen wünscht.

Vielleicht hast du sogar schon neue Ideen im Kopf, was du noch alles tun müsstest, damit sich dein Leben verbessert und / oder mehr Wohlbefinden einzieht?

Dann versuche es doch einmal anders,

Veränderung von Innen nach Außen.

Wenn du dir Unterstützung wünscht, dann lade ich dich ein, mit mir zusammen einzutauchen in den Raum deines persönlichen Wohlsein, oder wie Rumi der Mystiker einst schrieb, wir treffen uns an einem Ort, jenseits von richtig und falsch, dort wo alles möglich ist.
Von dort aus schauen wir, wie ich dich am besten auf deiner Reise dich neu aufzustellen für ein selbstbestimmtes und erfülltes Leben am besten unterstützen kann. Ich freue mich dich in einem persönlichen Gespräch kennen zulernen.

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