Entspannt hören:
Manchmal haben wir Beziehungsstress, obwohl wir mit unserem Partner glücklich sind.
Wenn da nur nicht das liebe Vorleben unseres Partner`s wäre. ;-)
Nichts ungewöhnliches heutzutage, dass ein Partner jenseits der Dreißig schon Beziehungen vor uns hatte und es vielleicht auch noch Kinder mit der/dem Expartner(in) gibt.
Das alle in Frieden, als eine Art Patchwork Familie, miteinander leben ist möglich und wäre wunderbar. In vielen Expartnerschaften sieht es aber leider anders aus…
Nicht nur die Kinder leiden unter der Trennung und vielleicht die Expartner, sondern auch die neuen Partner sind oft von dieser Situation beeinträchtigt.
Wenn das Vorleben des Partners die neue Beziehung stresst.
Marie (Name geändert) buchte ein telefonisches Coaching mit mir, weil es in ihrer Partnerschaft mit Sören (Name geändert) ständig Stress wegen seiner Exfrau und den gemeinsamen Kindern gab.
Beruflich hatte Marie immer das Steuerrad in Hand und wusste genau, in welche Richtung sie segeln musste, damit ihr Geschäft erfolgreich war.
Privat hatte sie seit einiger Zeit eher das Gefühl, dass ihr Leben etwas aus dem Ruder lief.
Ständig verschob die Exfrau von Sören kurzfristig die geplanten Kinderwochenenden oder Urlaube um, oder sagte sie sogar ganz ab. Somit konnten Marie und Sören nichts wirklich planen, weil meistens alles anders ablief wie gedacht.
Marie, eine sehr analytische und gut reflektierte Frau, hatte schon versucht mit ihrem guten intelligenten Sachverstand die stressige Situation in der Beziehung zu verbessern, aber sie war nicht weiter gekommen. Ihr Wunsch war es endlich wieder selbstbestimmt die Regie ihres Lebens zu übernehmen und entspannter mit der ganzen Patchwork-Situation umgehen zu können.
Wenn der Verstand das Problem nicht lösen kann.
Wenn das Reflektieren und Analysieren des Problems uns keinen wirklichen Schritt weiter bringen, kann die systemische Aufstellung einen anderen Bewusstseinsraum eröffnen.
Wir schauen dann nicht mehr mit der Verstandesebene nach der Lösung, sondern gehen jetzt einen Schritt tiefer.
Wir widmen uns der Ursache, die noch im Verborgenen liegt.
Mit Aufstellung das Unbewusste ins Bewusstsein heben.
Der erste Schritt der Systemischen Aufstellung ist, das noch Unbewusste ins Bewusstsein zu heben. Unser Unbewusstes kennt bereits die Lösung:)
Antoine de Saint-Exupéry bringt es mit seinem Zitat gut auf den Punkt:
Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.
Telefonische Aufstellung bringt Licht ins Dunkle.
Marie schaut sich in der systemischen Coachingsitzung ihre derzeitige Ausgangssituation an.
Sie stellt die fünf Personen (Sich selbst, ihren Partner, dessen Exfrau und die beiden Kinder) zueinander auf und lässt sich von mir durch den Aufstellungsprozess führen.
In der Aufstellung wird deutlich, dass die beiden Kinder in dieser Beziehungskonstellation nicht das Problem sind. Sie mag die Kinder ihres Partners sehr und auch die Kinder schauen sie freundlich zugewandt an. Sie beschreibt Wärme zwischen sich und den Kindern.
Die Exfrau scheint ihr zwar äußerlich zugewandt. Aber Marie spürt Wut von ihr, gefolgt von einem Satz:„Sören gehört mir. Wenn ich ihn nicht haben kann, bekommt ihn auch keine andere!“
Marie beschreibt Kälte und Einsamkeit von der Exfrau zu spüren.
Marie wendet sich Sören zu. Sie fühlt sich viel größer als ihr Partner. Sie sieht ihn da stehen, wie einen kleinen Junge. Mit hängenden Schultern und eingezogenem Kopf. Sie erkennt, das er ihr jedes Mal leid tat, wenn er unfähig war zu reagieren und nur resignierte.
Aus Mitleid heraus, übernahm sie dann für ihn die Wut. Damit kam er aber nicht in seine eigene Kraft zu handeln.
In der Aufstellung macht Marie Sören unmißverständlich klar, dass sie ab sofort nicht mehr seine Angelegenheit zu ihrer macht und er die Dinge mit seiner Exfrau selbst regeln und klären muss.
Marie spürt das Sören sich nun wieder in seiner vollen Größe aufrichtet. Somit kann er Marie wieder auf gleicher Ebene begegnen und handlungsfähig werden.
Danach wendet Marie noch einmal den Blick zu der Exfrau: „Es kommt den Kindern zu Gute, wenn die Absprachen klar sind und auch eingehalten werden. Ich mag deine Kinder sehr. Ich finde sie toll.“ Marie spürt jetzt von der Exfrau Wärme. Ihr Blick wird weicher.
Der Aufstellungsprozess war hier zunächst erst mal beendet.
Erkenntnisse nach der Aufstellung
Marie wird klar, dass sie sich nicht mehr vor den Karren spannen lassen will und auch keine Gefühle von anderen übernehmen muss.
Sören muss in seine eigene Verantwortung kommen. Die Angelegenheiten selber regeln und klare Absprachen schaffen. Zum Wohle aller Beteiligten.
Marie empfindet nach der Aufstellung auch der Exfrau von Sören gegenüber mehr Wertschätzung. Sie kann zum ersten Mal anerkennen, dass diese ihren Job als Mutter wirklich gut macht.
Neues Bewusstsein schafft eine höhere Lebensqualität.
Marie hatte nach unserer gemeinsamen Aufstellungsarbeit neue Erkenntnisse und eine andere Perspektive zu ihrem Anliegen bekommen. Drei Monate nach unserer Aufstellung gibt sie mir ein Feedback.
Die Lage der Patchwork-Family hat sich wesentlich entspannt. Die letzten Absprachen wegen der Kinder sind alle planmäßig von der Mutter eingehalten worden. Bei der letzten gemeinsamen Familienfeier konnte man sich zum ersten Mal viel entspannter und freundlicher begegnen als früher.
Marie berichtete sich insgesamt viel entspannter und gelassener zu fühlen. Mehr in sich angekommen zu sein. Die Beziehung zwischen Sören und ihr sei innerlich gewachsen. Sören wäre aktiver in der gemeinsamen Kommunikation und würde endlich auch mal Klartext reden. ;-)
Kleiner Schritt, große Wirkung.
Ich bin immer wieder beeindruckt wie gut Aufstellungsarbeit funktioniert. Nicht wirklich wissenschaftlich erklärbar, wirkt hier eine Resonanz, die auf alle Beteiligten des Systems einen positiven Einfluss hat. Es kommt etwas in Bewegung.
Oft warten wir auf die Veränderung im Außen. Sitzen in unserem Hamsterrad fest. Warten ab, dass der Partner sich endlich verändert oder sich bestimmte Situationen verändern sollen.
Aber es passiert nichts. Die ersehnte Veränderung kommt nicht.
Indem du den ersten Schritt machst, ins Tun kommst, beginnt sich das äußere Umfeld mitzuverändern.
Du hast es in der Hand, gestresst auf Veränderung von Außen zu warten, oder selbst den ersten Schritt zu tun.
Sei du selbst die Veränderung und bringe Leichtigkeit in die Welt.
Ständiger Beziehungsstress kostet enorme Lebensqualität.
Wie geht es dir in deiner Partnerschaft? Lebst du schon eine Beziehung, die zu deinen Bedürfnissen und Wünschen passt? Oder hast du öfters mal das Gefühl, andere bestimmen über dich und dein Leben?
Auf Dauer kostet ständiger Stress in Beziehungen sehr viel Energie, Kraft und enorme Lebensqualität. Es lohnt sich mal einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Zu schauen, welche ungelösten Muster, Glaubenssätze, Prägungen noch verborgen im eigenen Beziehungssystem wirken und vielleicht endlich losgelassen werden wollen und dürfen.
Herzlichst, Alexandra Rosit-Hering
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