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Jeden Tag treffen wir Entscheidungen. Da sind die vielen kleinen Entscheidungen, mit denen wir tagtäglich zu tun haben und dann gibt es da auch noch die großen Entscheidungen.
Unsere ganze Entscheidungskraft ist ständig gefragt.
Allein eine Erdbeermarmelade im Supermarkt zu kaufen, kann heutzutage zu einem echten Entscheidungsmarathon werden. ;-)
Sollen wir jetzt die Erdbeermarmelade mit den Stückchen nehmen oder lieber die BIO Marmelade? Oder doch vielleicht lieber die regionale? Oder ein anderes Markenprodukt? Oder wie oder was?
Puuuuuhhhh….. Ein Glas Erdbeermarmelade, mehr wolltest du doch gar nicht und jetzt stehst du vor einem riesigen Regal mit einer großen Vielfalt an Erdbeermarmelade-Varianten und sollst die richtige Entscheidung treffen….????!!!!
Wichtige Entscheidungen richtig treffen.
Ok. Mal abgesehen davon, dass die Welt jetzt nicht untergeht, falls du dich für die falsche Variante von Erdbeermarmelade entscheidest oder deine Entscheidung keine wirklich gewaltige Auswirkung auf dein weiteres Leben hat, gibt es da ja noch all die anderen Entscheidungen zu treffen.
Und zwar die richtig großen Entscheidungen.
Die wichtigen Entscheidungen, die auf dein weiteres Leben sehr wohl Einfluss haben.
Was heißt Entscheidungssicherheit überhaupt und wie komme ich dahin?
Grundsätzlich verhilft uns eine Entscheidungssicherheit zu mehr Klarheit in Entscheidungsprozessen. Eine kluge oder richtige Entscheidung treffen wir dann, wenn der Verstand und die Emotionen im Einklang miteinander sind.
Nun ist es aber im Allgemeinen bei anstehenden Entscheidungen ja eher so, dass unser Verstand, z. B. JA sagt und unser Gefühl NEIN, oder umgekehrt, dann bedeutet das im Klartext ein JEIN!
Also nichts mit Einklang von Kopf und Bauch. ;-)
Was bleibt sind weitere Fragenzeichen im Kopf und wie soll ich mich jetzt entscheiden?
Richtig entscheiden durch einen Perspektivwechsel.
Am Beispiel einer Kundin von mir, möchte ich nun verdeutlichen, wie man durch Aufstellungsarbeit von Außen einen Blick hinter die Kulisse des eigenen Systems bekommt und dadurch dann auch die richtige Entscheidung für sich treffen kann.
Fallbeispiel zur Systemischen Aufstellung „Neue Produkteinführung Ja oder Nein?“
Meine Kundin 45 Jahre, aus Berlin ist selbständige Unternehmerin und hat seit längerem eine neue Produkt-Idee im Kopf. Sie möchte sich für sich klar bekommen, ob sie dieses Produkt überhaupt auf den Markt bringen soll, oder nicht. Ihre neue Produktidee lässt sich nochmal in zwei unterschiedliche Projekt-Gruppen aufteilen.
Ihre Fragen lauten:
- Hat diese neue Produkt-Idee überhaupt Potenzial ?
- Ist es ein lukratives Geschäft für mich?
- Ist es eher irgendeine vorübergehende Laune?
- Ist das Unterprojekt A das bessere Projekt?
- Ist das Unterprojekt B das bessere Projekt?
- Werde ich es zeitlich überhaupt schaffen?
- Kann ich andere Produkte dafür loslassen?
Gute Entscheidung treffen durch systemische Aufstellung.
Fragen über Fragen…….
Sie selbst hatte schon analysiert, reflektiert und abgewägt, für sich allein aber auch mit Unterstützung von Freunden, Bekannten, Mitarbeitern, aber ohne ein gutes Ergebnis.
Sie kam immer wieder zu einem JEIN. Mit einer systemischen Aufstellung wollten wir nun ihre neue Produktidee und ihre Entscheidungsunsicherheit, aus einer anderen Perspektive beleuchten.
In meiner Arbeit mit meinen Coaching-Kunden bringe ich so Licht ins Dunkle, mache das “noch Unbewusste” sichtbar, was entscheidende Erkenntnisse und Klarheit bringt um gute Entscheidung zu treffen.
Da niemand von uns eine Insel ist und alles in Beziehung zueinander steht, können wir deshalb auch auf diese unbewussten Wahrnehmungen zurückgreifen.
Systemische Aufstellung als Entscheidungssicherheit.
Kommen wir wieder zu unserem Fall-Beispiel:
Nach unserem Vorgespräch, bitte ich nun meine Kundin Blätter zu beschriften und nach einer bestimmten Technik diese am Boden auszulegen. Die beschrifteten Blätter stehen uns in der Aufstellung als Informationsquelle von Unbewusstem zur Verfügung.
Die Kundin wird dann von mir durch die einzelnen Positionen geführt.
Durch die richtigen Fragen, die ich stelle, die Abstände, Blickrichtungen und Verbindungen der jeweiligen Positionen zueinander, lassen sich nun neue Erkenntnisse und Klarheit gewinnen.
Man bekommt so den Zugang zu der inneren Wahrnehmungen, aber aus einer sicheren Distanz heraus und ist nicht mitten mehr drin im Geschehen.
Nach dem Ende der Aufstellung, im Nachgespräch, gesteht sie mir, “Heute morgen beim aufwachen hatte ich doch schon mal so einen ähnlichen Gedankenimpuls, aber ich habe ihn gleich wieder beiseite geschoben.”;-)))
An diesem Beispiel läßt sich gut verdeutlichen:
Die Lösung liegt bereits in uns. –
Es steht uns bereits alles zur Verfügung, aber es liegt eben oft noch im Verborgenen.
Neue Klarheit bringt Sicherheit bei Entscheidungen.
Aus den gewonnen Erkenntnissen, die wir in der telefonischen Aufstellungsarbeit bekommen haben, ergeben sich für meine Kundin neue Blickwinkel und das was unbewusst bereits in ihr schlummerte konnte sich nun endlich auch im Außen zeigen und entfalten.
Sprich: Sie konnten ihren Gedankenimpuls nun endlich annehmen. Die Möglichkeit, die sie vorher nur schnell beiseite geschoben hatte.
Die neuen Erkenntnisse durch die Aufstellung brachten meiner Kundin jedenfalls die nötige Entscheidungssicherheit und Klarheit die sie für Ihren Entscheidungsprozess brauchte.
Mein persönlicher Tipp:
Um eine Entscheidung zu treffen, die über eine “Hör bei Entscheidung mehr auf dein Bauchgefühl” hinausgeht:
In der Ruhe liegt die Klarheit.
Wichtige Entscheidungen sollte man in Ruhe treffen und nicht unter Druck!
Besonders unter Stress halten wir an alten Gewohnheiten fest, auch wenn sie uns nicht gut tun. Gewohnheiten beschleunigen unsere Entscheidungsprozesse und werden daher oft bei Zeitdruck gewählt.
Schon Paulo Coelho wußte:
Es ist gut, etwas Langsames zu tun, bevor man im Leben eine wichtige Entscheidung trifft. –
Im Abstand liegt der klare Blick.
Wenn wir uns also bewusst machen, das Stress unser Urteilsvermögen erheblich beeinflusst, ist es wichtig gerade bei Hektik erstmal kurz “inne” zuhalten. Aus der Situation rausgehen. Vielleicht ein paar Atem- oder Entspannungsübungen machen oder einen kurzen Spaziergang zu tätigen. Manchmal hilft es auch eine Nacht drüber zu schlafen.
Sobald unser Geist wieder zur Ruhe gekommen ist, sieht man die Dinge wieder mit anderen Augen. Entscheidungen die vorher verzerrt und unklar waren, sind nun klarer oder man sieht alternative Lösungen, die in einem gestresstem Zustand gar nicht möglich gewesen wären.
Der sanfte Blick von Außen für den nächsten Schritt.
Und manchmal wenn eben kein innehalten und drüber zu schlafen reicht, um eine Lösung zu erhalten. Dann hilft eine sanfte Unterstützung von Außen, von einer neutralen Person, um den nächsten Schritt gehen zu können und Klarheit in die aktuellen Herausforderungen zu bringen.
Mit Klarheit lässt es sich entspannter und glücklicher leben. :-)
Herzlichst, Alexandra Rosit-Hering
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