Bin ich beziehungs(un)fähig, oder nicht?
Ich bin einfach beziehungsunfähig, war neulich das Thema in einer Coachingsitzung.
Die Klientin fragte sich schon länger: „Bin ich eigentlich irgendwie kaputt oder krank? Hab ich da ein Problem, was es zu lösen gibt? Ständig klopfen bei mir die falschen Männer an. Eine Weile geht es ganz gut, aber dann hab ich das Gefühl es erdrückt mich. Es wird mir zu viel und ich mach Schluß oder lege erstmal eine Beziehungspause auf unbestimmte Zeit ein. Eigentlich will ich ja mit jemand anderem mein Leben teilen, aber irgendwie stimmt doch was mit mir nicht. Irgendwie bin ich doch falsch. Was ist da nur los?
Hab ich vielleicht da irgend so ein Männerding am laufen?
Hab ich vielleicht ein ungeklärtes Vaterthema?“
Sich beziehungsunfähig zu fühlen, kann uns richtig Stress machen. Die meisten haben sich diese Frage schon einmal in ihrem Leben gestellt, wenn es in der eigenen Beziehung irgendwie nicht richtig rund lief, oder einfach kein neuer Partner in Sicht war, oder man immer wieder die falschen Partner angezogen hat.
Man stellt sich in Frage, fühlt sich nicht ok, denkt mit einem selbst ist etwas verkehrt und nicht in Ordnung.
Konzepte dürfen hinterfragt werden.
Wer aber sagt eigentlich wie eine richtige Beziehung funktioniert, eine richtige Partnerschaft zu sein hat?
Wieviel Nähe und wieviel Distanz richtig ist?
Wer bestimmt das denn, all die Labels, Etikettierungen und Schubladen?
Was wäre, wenn dies ein von Menschen ausgedachtes Konstrukt ist? Ein Konzept, das man irgendwann einmal aus irgendwelchen Gründen ins Leben gerufen hat.
Später die verschiedenen Religionen und Glaubensrichtungen ihren Teil dazu beigetragen haben. Zusätzlich noch all die Meinungen von Gesellschaft und Werbung.
Aber stimmt das überhaupt noch, bzw. hat es überhaupt je gestimmt?
Was wäre, das einmal in Erwägung zu ziehen?
Konzepte dürfen hinterfragt werden.
Dein inneres Wohlbefinden hat nichts mit den äußeren Umständen zu tun.
Was wäre, wenn du genauso richtig bist, wie du bist, vollkommen ok, schon jetzt. Im Frieden sein kannst mit dir, so wie du bist.
Dein inneres Wohlbefinden gar nicht davon abhängig ist, ob du gerade einen Partner(in) an deiner Seite hast, oder du alleine durchs Leben gehst.
Was wäre, wenn du dich dem Leben einfach anvertrauen, darauf vertrauen könntest, dass es noch etwas größeres gibt, als dein kleines begrenztes Ego-ICH das den ganzen Tag denkt und dir erzählen will, wie Leben scheinbar wirklich funktioniert.
Das kleine Ego-ich was ständig bewertet, urteilt, labelt, kategorisiert.
Wie richtige Beziehungen und Partnerschaften funktionieren, was richtig und was falsch ist?
Was wäre, wenn du es einmal unpersönlich nimmst. Nicht zu einem „ich bin beziehungsunfähig oder beziehungsfähig“ machst.
Begrenzungen aus der Vergangenheit.
Hast du vielleicht Angst, wenn du eine Beziehung eingehst, tiefer eintauchst, dich fallen lässt, dass du dich dann selbst aufgibst oder vielleicht verletzt wirst?
Was wäre, wenn das nur ein Gedanke wäre und du gar keine Angst haben müsstest?
Gedanken ändern sich permanent. So wie unser Atem kommt und geht. Und schon kommt der nächste Gedanke „Und wenn ich vielleicht doch ein ungeklärtes Vaterthema in meinem Leben?“
Was wäre, wenn das gar keine Rolle spielen würde, weil es zum einen vergangen ist und zum anderen du in deinem tiefsten inneren Kern, in deiner pursten Essenz sowieso vollkommen heil und ganz bist. Immer! Egal was dir bis jetzt in deinem Leben widerfahren ist. Egal wie schlimm es auch für dich gewesen sein mag. Ich versteh dich gut, wenn du jetzt sagt, aber du kennst meine Geschichte ja nicht. Bei mir war es viel schlimmer, als bei anderen.
Es spielt keine Rolle, denn die Vergangenheit ist vergangen und:
Im inneren Kern bist du immer heil und ganz. Vollkommen.💗
Aus dieser Sichtweise heraus, würde sich die Frage dann überhaupt noch für dich stellen, „Bin ich beziehungsfähig?“ oder „Bin ich beziehungsunfähig?“
Offene Fragen bringen Bewegung in Festgefahrenes.
Haben wir ein Problem bzw. machen wir den Gedanken zu einer Behauptung „ICH bin …“ kommt das Ganze sofort in die Kategorie rein, Klappe zu, Affe tot. Fest eingetütet und den Sack zugeschnürt.
„Ich bin …“ ist so festgefahren, und lässt wenig Spielraum. Es kommen keine neue Ideen und Möglichkeiten für uns.
Es sind keine Optionen, Lösungen, Leichtigkeit, Freude und Gelassenheit in Sicht.
Stellen wir hingegen offene Fragen, „Bin ich beziehungs(un)fähig?“ kommt sofort Bewegung ins Spiel.
„Kann sein, kann auch nicht sein.“
„Vielleicht, vielleicht auch nicht.“
„Wer weiß das schon?“
„Ich weiß es nicht, du weißt es nicht.“
Illusorische Gedanken und unangenehme Gefühle.
Unsere Gedanken hängen oftmals einer Illusion hinterher. Wir springen auf einen Gedanken drauf, glauben ihn, ohne den Wahrheitsgehalt zu überprüfen, oder etwas in Frage zu stellen und schon kommen die Gefühle.
Da kann es zum Beispiel sein, dass es in unserer Kindheit, in der Vergangenheit mit dem Vater schwierig war, die Illusion fühlt sich vollkommen real und echt für uns an in dem Moment wo wir daran denken.
Die Wahrheit ist aber, heute sind wir erwachsen und können selbst entscheiden. Wir sind kein Opfer mehr oder in irgendeiner Weise von unserem Vater abhängig. r
Oder es kann zum Beispiel sein, dass wir vielleicht noch heute der ersten großen Liebe hinterher trauern. Es fühlt sich so verdammt echt an, wenn wir daran denken.
Aber auch das ist Illusion, hat mit der Realität im Jetzt gar nichts zu tun.
Wenn wir vor 30 Jahren, oder wann auch immer, unsere erste große Liebe hatten und denken, es war doch alles so toll mit ihr oder ihm, warum sind wir dann heute nicht mehr zusammen? ;-)
Die überzogenen Erinnerungen unter der rosaroter Zuckerwatte.
Unsere Erinnerungen sind meist mit rosaroter Zuckerwatte überzogen, aber die Realität ist oftmals ganz anders.
Da war nicht alles Friede-Freude-Eierkuchen und Zuckerwatte schlecken in dieser ersten großen Liebe Beziehung.
Wir hängen nur dieser Illusion hinterher aus der Vergangenheit und erzählen sie uns ständig im Jetzt.
Aber wenn wir das für uns erkennen, können wir sie auch loslassen.
Die Illusion einfach lassen, als das was sie ist und uns der Realität zu wenden und unser Leben im Hier und Heute mit allen Sinnen genießen.
Na klar, kann es sein, es es uns manchmal vielleicht zu viel oder zu eng wird, es kann aber sein, dass es irgendwann ganz anders ist.
Nichts ist in Stein gemeißelt. Wir glauben immer nur zu wissen, was morgen ist, was nächste Woche ist, nächste Jahr ist.
Wir glauben etwas zu wissen, aus unseren Erfahrungen aus der Vergangenheit und dieses Wissen tüten wir ein.
Dann kommt das Gesetz der Anziehung ins Spiel, denn richten wir unseren Focus auf das Eingetütete, wird es auch so kommen.
Wenn die Last abfällt und die Leichtigkeit kommt.
Im Coaching mit einer Klienten konnte ich sehen, wie eine sichtliche Erleichterung für sie erlebbar war. Der schwere Rucksack, den sie schon ewig mit sich herumtrug, von ihr abfiel. Plötzlich hatte sie Lust ihren Gefährten, (mit dem sie zuvor ja eine unbestimmte Auszeit vereinbart hatte), zu treffen. Es hatte sich etwas in ihr gewandelt, weil sie etwas neues für sich gesehen hat. Sie wurde offen und neugierig, sah neue Ideen und Möglichkeiten für sich. Es entstanden auf einmal Freiräume und eine große Portion Leichtigkeit. Man konnte förmlich spüren wie ihr Herz aufging und pure Liebe und eine innere Freude nach Außen strahlte.
Etwas neues zu sehen, kann alles verändern. 🙌
Wenn du auch manchmal das Gefühl hast, da gibt es einen fest eingetüten „Ich bin …soundso Satz“ dann kannst du vielleicht diesen gelabelten Satz einfach mal reflektieren für dich. Nicht krampfhaft analysierend oder kopflastig hinterfragen, sondern mit einem offenen Herzen, spielerisch, leicht und voller Neugier.
Kommst du alleine nicht weiter und du wünscht dir Unterstützung, oder gibt es eine andere Herausforderung in deinem Leben, die du gerne mit mir besprechen möchtest, dann lass uns in einem kostenlosen Klarheitsgespräch zusammen schauen, was dich jetzt noch daran hindert, dein selbstbestimmtes und erfülltes Leben zu leben. Ich freue mich auf deine Nachricht. Alles Liebe, Alexandra