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Ina kam in meine systemische Coaching Praxis, weil sie große Angst hatte, ihren 18 Jahre alten Sohn Luca, der kurz vor dem Abitur stand, an den biologischen Vater, ihren Exmann, zu verlieren. Seit der Scheidung vor fünfzehn Jahren hatte Ina ihren Sohn alleine groß gezogen. Am Anfang hatte sich der Exmann nach der Trennung noch ein paar Mal um seinen Sohn gekümmert, aber für Ina war es immer sehr schwierig.
Vor den Besuchen und danach. Auch das Kind war immer ganz von der Rolle, wenn er vom Vater wieder nach Hause kam.
Irgendwann meldete der Kindsvater sich gar nicht mehr. Absolute Funkstille.
Ina war insgeheim sehr froh, dass dieses ewige Hin und Her vorbei war.
Es keine schwierigen Auseinandersetzungen mehr mit dem Kindsvater mehr gab. Keine gemeinsamen Absprachen mehr getroffen werden mussten.
Endlich Ruhe und Frieden eingekehrt war.
Es war, als würde dieser Teil der Vergangenheit nicht mehr existieren.
Wenn die Vergangenheit dich plötzlich wieder einholt.
Nachdem es in den letzten Jahren keinerlei Kontakte mehr zum Vater und zu dessen Familie gab, kam nun vor ein paar Wochen eine Einladung von den Großeltern väterlicherseits.
Luca wollte die Einladung unbedingt wahrnehmen. Er war neugierig auf die andere Familie.
Mit einem Schlag stand die Vergangenheit für Ina wieder ganz präsent im Raum.
Sie hatte große Angst Luca zu verlieren und machte sich viele Gedanken was wohl jetzt alles kommen würde…..
Frieden mit der Vergangenheit machen, um loszulassen.
Eine gewisse Zeit kann es gut funktioniert die Vergangenheit zu verdrängen oder unter den Teppich zu kehren. In der Regel wirken die ungelösten Muster und Ängste, aber trotzdem in dir weiter. Egal was du tust, wohin du auch gehst, du kannst deiner Vergangenheit nicht davon laufen. Die Vergangenheit ist ein Teil von dir und du nimmst dich immer mit.
Besser ist es, sich einmal auf sanfte Art und Weise mit seiner Vergangenheit zu beschäftigen: Ängste, Blockaden und andere Herausforderung einmal genauer anzuschauen und zu hinterfragen.
Schmerzen, Wut , Trauer oder andere Gefühle zuzulassen, um wirklich loslassen zu können.
Wer mit seiner Vergangenheit im Reinen ist und Frieden geschlossen hat, ist innerlich frei.
In einem systemischen Coaching-Prozess wollten wir uns Ina`s Ängste und Herausforderungen genauer anschauen. Hinter die Kulisse blicken. Nicht auf analytischer, sachlicher Ebene, sondern auf tiefer Seelenebene.
Auf die verborgene Ursache schauen, um herauszufinden, was steckte eigentlich hinter ihrer Angst den Sohn zu verlieren. Ihn Loszulassen.
Schließlich war ihr Sohn schon volljährig , ein vernünftiger Junge, der genau wusste welchen weiteren Weg er nach dem Abitur einschlagen wollte.
Sie selbst war eine gut aussehende, gestandene Frau. Hatte eine erfolgreiche Praxis. Sämtliche Türen, ihr Leben jetzt zu genießen, standen ihr offen.
Aber sie konnte sich das noch nicht mal ansatzweise vorstellen: Loszulassen.
Die Ursache der Angst bringt Licht ins Dunkle.
In der Familienaufstellung wird ziemlich schnell deutlich, dass Ina die Beziehung zu ihrem Exmann, dem Vater ihres Sohnes, überhaupt noch nicht beendet hatte. Auf dem Papier ja, denn die Scheidung wurde rechtskräftig vor Jahren durchgeführt. Aber da gab es ja auch noch eine andere Seite. Eine große Verletzung in Ina. Da lag noch so viel Schmerz, Trauer, Wut und Neid in ihr verborgen, die einfach mal gesehen werden wollten.
Auf sanfte Weise nährten wir uns den zunächst jahrelang unterdrückten Emotionen.
Nach dieser Trauerarbeit konnte Ina ihren Exmann in der systemischen Aufstellung zum ersten mal ohne Groll ansehen. Sie empfand sogar eine tiefe Dankbarkeit für ihren wunderbaren gemeinsamen Sohn. Ina konnte für sich erkennen, dass sie auch eine schöne Zeit miteinander gehabt haben, auch wenn diese leider nur von kurzer Dauer war.
Die unterschiedlichen Bedürfnisse und Vorstellungen jedes Einzelnen.
In unserem Aufstellungsprozess wurde Ina klar, dass jeder, von ihnen Beiden, ganz unterschiedliche Bedürfnisse und Vorstellungen vom Leben hatte.
Ihr größtes Bedürfnis war Sicherheit und Beständigkeit.
Sein größtes Bedürfnis war Freiheit.
Nur in der Verliebtheitsphase wurde für Ina die Freiheit wichtig. Aber tief in ihr drin schlummerte das Bedürfnis nach Sicherheit und Beständigkeit.
Das war mit ihrem Exmann, der ein freischaffender Fotograf war und gerne überall in der Welt herumreiste leider nicht vereinbar.
Eine tief sitzende Angst kann kann dich an deinem persönlichen Glück hindern.
Als Ina in dem Aufstellungsprozess all diese Erkenntnisse bekommt, wird ihr bewusst, dass sie die letzten fünfzehn Jahre eigentlich nur damit beschäftigt war, darauf zu hoffen, dass sich ihr Ex nie wieder melden würde. Ihre ganze Energie hatte sie dort hinein gesteckt. Sie hatte es nicht geschafft, außer ab und zu mal einem One-night-Stand, eine neue Verbindung mit einem Partner einzugehen. Aus einer tiefen Angst heraus, dass auch diese Beziehung wieder zum scheitern verurteilt wäre. Ihren ganzen Focus hatte sie all die Jahre nur auf ihren Sohn und ihre Selbständigkeit ausgerichtet. Sich selbst und ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse hatte sie dabei völlig vergessen.
Ina erkennt für sich, dass ihr Sohn nicht ihr Eigentum ist und wenn sie ihren Sohn jetzt aus freien Stücken loslassen kann, es auch die Chance gibt, dass er weiterhin mit ihr in gutem Kontakt bleibt.
Sie erkennt auch, das der Vater wichtig ist für Luca und das es sicherlich einiges nachzuholen gibt. Ja, es würde wohl noch eine Weile dauern, bis sie sich an die neue Situation gewöhnt haben würde, aber der erste Schritt war jetzt gemacht: Der Schmerz konnte endlich heilen.
Die jahrelange Schwere und der Druck der auf ihr lag, konnten sich auflösen. Sie fühlte Leichtigkeit, Freude und war schon ein klein wenig neugierig, was die Zukunft für sie bereit hielt.
Eine Trennung braucht eine bewusste Ablösung für die eigene Freiheit.
Manchmal würden wir gerne eine Trennung einfach abschließen können, wie eine Tür und den Schlüssel dann wegwerfen. Nie mehr diesen Raum betreten, oder alles unter den Teppich kehren, oder eine neues Kapitel anfangen. Nach dem Motto aus den Augen aus dem Sinn.
Leider ist das nicht immer so einfach, denn sind die verstrickten Beziehungsmuster nicht wirklich gelöst, haben Sie unbewusst weiter auf unser Leben Einfluß.
Die Wahrscheinlichkeit wieder in dieselben Mustern zurück zu fallen, ist ziemlich hoch:
- Vielleicht ziehen man einen neuen Partner in sein Leben, der genau die gleichen Macken wie der Alte hat, obwohl der anders heißt und anders aussieht.
- Vielleicht findet man aber auch nicht den richtigen Partner, weil man unbewusst Angst hat, wieder verletzt zu werden.
- Vielleicht zieht man auch immer nur die schwierigen Fälle an.
- Vielleicht zieht man auch immer wieder die verheiraten Männer an, obwohl man doch insgeheim sowieso schon weiß, dass er sich nie von seiner Frau trennen wird.
Stolpersteine sind Chancen für persönliches Wachstum und Entfaltung.
Stolpersteine und Hindernisse, die unseren Weg pflastern, sind kein Grund zu verzweifeln. Vielmehr bietet sich dir die wunderbare Chance an ihnen persönlich zu wachsen. Sie einmal bewusst wahrzunehmen und dahinter zu blicken, was hinter diesen verstrickten Mustern und überholten Konditionierungen steckt und für unser Mangeldenken verantwortlich ist.
Wie geht es dir in deinen Beziehungen zu anderen Menschen? Ganz egal ob es sich um deine Beziehungen im Privat- oder Berufsleben handelt?
Familie, Partnerschaft, Freundschaft oder andere Bekanntschaft. Lebst du in erfüllten Beziehungen zu anderen? Kannst entspannt für dich selbst und deine Bedürfnisse einstehen?
Oder verzichtest du lieber aus Angst oder anderen Gründen auf deine Wünsche und Bedürfnisse?
Machst es den anderen lieber recht, um Harmonie und Frieden zu haben?
Auf Dauer können unausgeglichene Beziehungen viel Kraft und Energie kosten.
Denk immer daran, du hast nur dieses eine Leben. Du bist es wert, erfüllte und ausgewogene Beziehung zu haben.
Der weise Thich Nhat Hangh sagte einmal:
Indem wir unsere Gegenwart umwandeln, verwandeln wir auch unsere Vergangenheit.
Damit kannst du gleich jetzt beginnen!
Fang an dir ab heute dir selbst, die beste Freundin zu sein.
Beobachte jeden Tag deine Gedanken und deine Worte.
Überlege dir ganz genau, würdest du so wie du jetzt gerade mit dir selbst umgehst, oder wie du über dich denkst, auch mit deiner Lieblingsfreundin umgehen?
Wenn du dich selbst mit Achtsamkeit und Wertschätzung beschenkst, öffnest du die Tür für dein persönliches Glück und Wohlbefinden.
Wünscht du dir eine intensive 1:1 Unterstützung bei deinen komplexen Herausforderungen?
Ganz entspannt per Telefon, egal wo auch immer du gerade wohnst.
Möchtest deine negativen Verkoppelungen in deinen Beziehungen näher beleuchten und verändern.
Auf sanfte Weise endlich JA zu dir selbst sagen zu können (ohne schlechtes Gewissen anderen gegenüber). Dann buch dir jetzt dein
Ich wünsche dir von Herzen ein wunderbares erfülltes Leben ღ
Alexandra Rosit-Hering
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