Angst vor dem Alleinsein erfolgreich überwinden

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Die große Angst vor dem Alleinsein.

Ich habe diffuse Ängste und kann nicht alleine sein, sagte die 36 Jahre alte Webdesignerin Livia (Name aus Diskretionsgründen geändert) im Transformations-Coaching zu mir.

Seit drei Wochen war ihr Beziehungsstatus: Noch in Beziehung, aber in der Warteschleife hängend.
Ihr „Nochpartner“ hatte vor drei Wochen eine Auszeit vorgeschlagen. Seit nunmehr dreizehn Jahren waren sie jetzt zusammen und Livia hatte auf der einen Seite Angst, dass es zu einer endgültigen Trennung kam, auf der anderen Seite war sie sich aber mittlerweile selbst gar nicht mehr sicher, was ihre Noch-Beziehung betraf.

Ihre Angst Single zu werden, war jedoch groß. „Ich bin halt ein Beziehungsmensch.“

Was war da los in der Noch-Beziehung? Ihr Freund und sie versuchten schon seit gut 1 1/2 Jahren ein Kind zu bekommen, aber es klappte einfach nicht. Er sagt, er kann einfach nicht mehr. Dieser Druck macht ihn fertig. Er braucht jetzt einfach mal eine Pause, um sich klar zu werden, wie es mit ihnen Beiden überhaupt weiter gehen würde.

Livia verstand das Ganze nicht wirklich, denn die langjährige Beziehung hatte in der Vergangenheit doch schon so einige Hürden und Blockaden erfolgreich überstanden.

Sie suchte nach Klarheit bzgl. ihren Ängsten und ihrer Beziehung.

Wenn Beziehungen unausgeglichen sind.

Da gab es das ewig langes Studieren und die häufigen Stimmungsschwankungen ihres Freundes, die Livia mitgetragen hatte.
Seine lange Arbeitslosigkeit, die sie unterstützte. Die Kohlen die sie immer aus dem Feuer holte, wenn es mal brannte.
Selbst wenn ihr nicht danach war, hielt sie ihren Kopf immer noch aufrecht.
Jetzt, wo sie sich auch mal einen starken Partner an ihrer Seite wünschte, war er nicht für sie da.

Obwohl sie im eigentlich weiß, dass ihre Beziehung schon lange keine mehr ist, hält sie trotzdem fest an der Verbindung.
Sie kann sich einfach beim Besten Willen nicht vorstellen alleine zu sein und hat Angst davor, wenn sie erst einmal Single ist, überhaupt wieder einen neuen Partner an ihrer Seite zu finden.

Ist es besser in einer schlechten Beziehung zu bleiben, als Single zu sein?

Soll ich lieber an meiner unglücklichen Beziehung festhalten? Hauptsache ich bin nicht alleine?

Das ist eine gute Frage und die Antwort darauf, wird für jeden eine andere sein.

Wie wohl fühlst du dich in deiner Beziehung, ist die bessere Frage.

Gibt es in der derzeitigen Beziehung körperliche oder seelische Gewalt, ist klar, dass sofortiger Handlungsbedarf besteht.
Kein Mensch muss sich von einem anderen seelisch oder körperlich erniedrigen lassen.

Was ist aber, wenn die Beziehung doch gar nicht so schlecht ist?
Es gibt nun mal Höhen und Tiefen. Das Leben ist ja bekanntlich kein Wunschkonzert, oder vielleicht doch?

Sind es nur die eigenen Begrenzungen, die uns signalisieren, du hast genau diese Beziehung verdient, die du jetzt führst?!

Wir ziehen das an, was sich in unserem Inneren abspielt.

Ich mache mit ihr ein Experiment. Wir machen eine Zeitreise durch ihre langjährige Beziehung. Nicht auf analytischer, sachlicher Ebene, sondern auf tiefer Seelenebene.
Hier finden wir die verborgene Ursache, um was es eigentlich geht, z. B. was hinter ihren Ängsten steht.

Nach dem Experiment, ist Livia vollkommen erstaunt, wieviel von ihrer eigenen Energie und Kraft sie tatsächlich ständig aufwenden muss, um ihren Freund bei Laune zu halten.
Die Beziehung fühlt sich sehr einseitig an. Das war ihr so vorher gar nicht bewusst.
Erst über diesen tiefen Wahrnehmungsprozess spürt sie das Ausmaß ihres ständigen Investieren an Kraft und Energie, um die Beziehung am Laufen zu halten.

Sie wirft eine spannende Frage in den Raum: War sie eigentlich die Einzige, die in dieser Beziehung ständig gegeben hat?
Wann ist er eigentlich mal auf sie und ihre Bedürfnisse eingegangen?
Sie wohnten zusammen in München mit vielen kulturellen Angeboten, aber er hat es nie geschafft mit ihr ins Theater oder Ausstellungen zu gehen.
Immer hat er abgeblockt, eine Ausrede gefunden.

Eigentlich habe sie gar keine Lust mehr an dieser Beziehung fest zu halten.

Warum willst du dann daran festhalten, frage ich sie.

Die Angst vor dem Alleinsein ist noch da.

Alte übernommene Glaubenssätze können unsere Fülle im Leben begrenzen.

Ich liess sie sich in ihre Angst einspüren. Schon nach kurzer Zeit tauchte ein alter Glaubenssatz auf: „Sei froh, dass du überhaupt einen Mann hast. “
Ein Bild einer alten Tante zeigte sich, deren Mann war in jungen Jahren im Krieg gefallen. Sie wurde mit Anfang 20 Witwe und blieb ihr ganzes Leben lang alleine.
Die Tante hatte es nicht, so ganz auf sich gestellt mit drei Kindern.“

Livia konnte sich gar nicht daran erinnern, wo sie diesen Glaubenssatz wohl mal aufgeschnappt haben könnte.

Das WANN war in unserem Coachingprozess auch gar nicht so relevant, sondern WOMIT ihr Gefühl der Angst vor dem Alleinsein gekoppelt war.

Die Kopplung der Ängste entdecken und wandeln.

Wir konnten den alten Glaubenssatz nicht nur auflösen, sondern ihre damit verbundenen Angstgefühle entkoppeln.
Weiterhin verankerten wir einen neuen positiven Glaubenssatz, „Ich bin es wert, erfüllte und ausgewogene Beziehungen zu leben. Mit mir selbst und anderen.“

Wir alle sind letztendlich Beziehungsmenschen. Möchten uns mit anderen verbunden fühlen. Aber zuerst ist es wichtig eigene gute Verbindung zu uns selbst herzustellen:

Wenn ich mit mir im reinen bin, ziehe ich auch die Menschen an, die mit sich im reinen sind.

Wenn ich mich selbst liebe und akzeptiere wie ich bin, ziehe ich auch genau die Menschen in mein Leben,
die sich selbst lieben und wertschätzen.

Wenn das Fundament der Beziehung auf Angst gebaut ist, wird es keine erfüllte Liebe geben.

Die Beziehung in unserem Beispiel war auf Angst aufgebaut. Angst vor dem Alleinsein.
Lieber geht man alle möglichen Kompromisse ein, gibt mehr als man nimmt, stellt seine eigenen Bedürfnisse zurück, verbiegt sich, alles um ja nicht alleine sein zu müssen.
Das Trauma der Tante, die für sich „das Allein sein“ in negativer Art und Weise abgespeichert hatte, wurde unbewusst übernommen und weiter getragen.

Die positive Seite des Alleinseins.

Das Alleinsein hat auch viele positive Seiten. Ich kann mich selbst näher kennen lernen.
Mit wichtigen Fragen für ein erfülltes und glückliches Leben beschäftigen:

  • Wer bin ich und wer will ich sein?
  • Wer bin ich eigentlich in meinem tiefsten Inneren?
  • Welche Sehnsüchte und Träume sind da, die gelebt werden wollen?
  • Welche Spuren möchte ich hinterlassen?

Selbstfürsorge steht an erster Stelle von Zufriedenheit und Glück.

Beim Fliegen wird man immer darauf hingewiesen, zuerst für sich selbst zu sorgen, die Sauerstoffmaske aufzusetzen und dann erst kommen die anderen Fluggäste dran.
Im Alltag vergessen wir sie ganz oft, die Selbstfürsorge. Sie geht unter, weil wir zum einen in einer schnelllebigen, hektischen und reizüberfluteten Welt von Endlos-To-do Listen leben.

Zum anderen wollen wir einfach gemocht werden. Wünschen uns Anerkennung. Wertschätzung. Liebe.
Dafür sind wir mitunter sogar bereit, ein richtig hohen Preis zu zahlen, der Verzicht auf ein authentisches Leben.

Ist es das wert? Wo wir doch nur dieses eine Leben haben?

Ein Perspektivwechsel bringt Klarheit und neue Möglichkeiten.

Livia erkannte im Coaching für sich, dass sie froh war, sich ihrer Angst gestellt zu haben und ihre Beziehung gerade in Warteschleife stand.
Auch sie hatte diesen Abstand und Perspektivwechsel für sich gebraucht, um für sich die nötige Klarheit zu bekommen, was sie sich zukünftig für ihr Leben vorstellt.
Der Coachingrozess brachte ihr viele neuen Impulse und Ideen, wofür sie zukünftig ihre Energie einsetzen konnte und die nötige Klarheit, dass sie die langjährige Beziehung selbst beenden wollte.

Livia hatte in ihren Beziehungen immer sehr viel für andere getan, aus Angst alleine sein zu sein. Dabei hatte sie ihre eigenen Bedürfnisse völlig übersehen. Das würde sich jetzt ändern. Mit einem speziellen Achtsamkeitstraining lernte sie auf sanfte Art für sich einzustehen und Position zu beziehen, ohne schlechtes Gewissen oder Harmoniebedürfnis anderen gegenüber.

Sie freute sich auf ihre neue Unabhängigkeit und die damit verbundene Leichtigkeit.

Bist du ein Beziehungsmensch um jeden Preis?

Wie ist das in deinen Beziehungen? Egal ob es sich um deine Beziehungen im Privat- oder Berufsleben handelt? Familie, Partnerschaft, Freundschaft oder andere Bekanntschaft.
Gibst du lieber, als das du nimmst? Machst es den anderen lieber recht, um Harmonie und Frieden zu haben? Verzichtest lieber aus Angst oder anderen Gründen.

Auf Dauer können Beziehungen, die immer unausgeglichen ist, viel Kraft kosten und an der Gesundheit zehren.
Denk immer daran, du hast nur dieses eine Leben. Du bist es wert, erfüllte und ausgewogene Beziehung zu haben.

Der weise Friedrich Schiller sagte einmal:

„Jeder Tag ist eine neue Chance, das zu tun, was du möchtest.“

Damit kannst du gleich heute beginnen!
Geh den ersten kleinen Schritt. Fang an dir selbst, die beste Freundin zu sein und
frage dich jeden Morgen nach dem Aufwachen, was brauche ich heute um einen tollen Tag zu haben?

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Ich wünsche dir von Herzen ein erfülltes Leben mit wunderbaren Beziehungen, zu dir selbst und anderen.ღ

Alexandra Rosit-Hering

'Mit einer starken inneren Mitte, kannst du gelassen für dich selbst einstehen.

Anmerkung: Aus Diskretionsgründen, sind Namen aus einem Fallbeispiel so verändert, dass sich keine Rückschlüsse ziehen lassen.

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